Trier. (kat) Mein Sohn ist Neuntklässler eines Gymnasiums. Auf seinem Halbjahreszeugnis waren jetzt nur Vierer und eine Fünf. Der Lehrer rät zu einem Schulwechsel. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Kerstin Sperber, Schulpsychologin am Auguste-Viktoria-Gymnasium, Trier: Von einem Schulwechsel rate ich ab. Wichtig ist, zu schauen, wo die Ursachen für den Durchhänger liegen. Eine Diagnose seiner kognitiven Leistungsfähigkeit und seines Arbeitsverhaltens ist sinnvoll. Empfehlenswert ist, ein Entwicklungsgespräch mit den Fachlehrern zu führen. Dabei geht es darum, die Stärken und Schwächen Ihres Sohnes zu analysieren. Dadurch fühlen sich die Kinder ernst genommen, und der Fokus wird nicht nur auf das gelegt, was nicht klappt. Hilfreich ist es auch, realistische Ziele zu formulieren und einen Förderplan mit den Lehrern oder bei Bedarf mithilfe einer psychologischen Fachkraft zu entwickeln. Unsere Tochter ist eine sehr gute Schülerin. Nur beim Schreiben von Aufsätzen hapert es. Haben Sie Tipps, die ihr helfen können, bessere Aufsätze zu schreiben? Das Gespräch mit dem Lehrer suchen

Jochen Fredrich, Psychologe, Palais e.V.: Zum einen rate ich Ihnen, das Gespräch mit dem Lehrer zu suchen. Aber auch einschlägige Literatur kann hilfreich sein oder Internetseiten zu dem Thema, die Sie unter dem Bildungsserver von Rheinland-Pfalz ( www.bildung-rp.de) finden. Was kann man gegen Prüfungsangst tun? Unsere Tochter zittert vor jeder Arbeit. Kerstin Sperber: Fragen Sie den Klassenlehrer nach seinem Eindruck. Überprüfen Sie das Arbeits- und Lernverhalten Ihrer Tochter. Es lohnt sich, einen Wochenplan aufzustellen und danach strukturiert zu lernen. Erledigtes wird abgehakt, das gibt Sicherheit. Loben Sie Ihre Tochter viel und heben Sie Ihre Stärken hervor. Wenn die Prüfungsangst zu groß wird, sollten Sie sich Hilfe bei Fachleuten holen. Seit unsere Tochter die Realschule besucht, schreibt sie nur noch Vierer. In der Grundschule war sie Klassenbeste. Auch hat sie plötzlich Lese- und Rechtschreibprobleme. Jochen Fredrich: Wichtig ist, abzuklären, was tatsächlich ist: Wie sieht diese Lese- und Rechtschreibschwäche genau aus? Wo liegen die Fehlerschwerpunkte? Nachdem dies festgestellt wurde, können entsprechende Maßnahmen erfolgen. Auch hier gilt: Suchen Sie zuerst das Gespräch mit dem Lehrer.