Bauernpräsident Leo Blum: Wir treiben Preise nicht in die Höhe

Trier/Koblenz · Wer profitiert am meisten von den derzeit steigenden Fleisch-, Milch- und Getreidepreisen? „Jedenfalls nicht die Landwirte“, sagt der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, Leo Blum.

Der Anteil der reinen Getreidekosten macht bei einem Brötchen zwischen vier und acht Prozent aus. Steigt der Weltmarktpreis für Weizen, wie dies zuletzt der Fall war, dürfte sich dies auf die Brötchenpreise allenfalls marginal auswirken.

Doch die großen Bäckereien haben unlängst auch unter Verweis auf die stark steigenden Rohstoffkosten kräftige Preiserhöhungen angekündigt. "Das ist für mich nicht nachvollziehbar", sagt Bauernpräsident Leo Blum. Seiner Ansicht nach treiben vor allem steigende Energie- und Lohnkosten die Preise in die Höhe und nicht die Rohstoffe.

Viel politische Prominenz

Unter anderem über dieses Thema wird ab morgen Nachmittag auf dem Bauerntag in Koblenz heftig diskutiert werden. Zu dem dreitägigen Treffen der deutschen Landwirte und Winzer hat sich auch viel politische Prominenz angesagt. Die Kanzlerin und der Mainzer Ministerpräsident werden kommen, ebenso die beiden Landwirtschaftsministerinnen Ilse Aigner und Ulrike Höfken.

"Wir werden den Politikern sagen, wo uns der Schuh drückt", kündigte Bauernpräsident Leo Blum im Gespräch mit unserer Zeitung an.Einer der Punkte, der die Bauern stört: Der Landwirtschaft wird im wahrsten Sinne des Wortes der Boden entzogen.

Aktuelle Protestaktionen

Will heißen: Felder können nicht mehr bewirtschaftet werden, weil sie etwa als Ausgleichsflächen für Hochspannungstrassen oder neue Straßen herhalten müssen. "Stoppt den Landfraß", ist daher eine der aktuellen Protestaktionen des Deutschen Bauernverbands überschrieben.

In Koblenz wird aber nicht nur kritisiert, sondern auch gelobt. Der Meutes-Hof in Rommersheim (Eifelkreis Bitburg-Prüm) wird von Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag als Ausbildungsbetrieb des Jahres ausgezeichnet. "Ein Betrieb, der seinesgleichen sucht", sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Gerd Sonnleitner.

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