Die Mitarbeiter wünschen sich schnelle Klarheit

Nürburgring · Die Erleichterung bei den Mitarbeitern der Nürburgring Automotive GmbH (NAG) währte gestern Morgen nur kurz. Als sie von der NAG-Geschäftsführung in einer internen E-Mail gegen 10 Uhr erfuhren, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung ihren Chefs Jörg Lindner und Kai Richter am Mittag wohl kündigen würde, waren sie sehr überrascht.

Und zumindest ein wenig erleichtert, dass nach dem beinahe unerträglich gewordenen Hickhack der vergangenen Wochen nun endlich eine Entscheidung gefallen war.
"Doch die Unsicherheit bei den Mitarbeitern der NAG ist natürlich weiter da", sagt Jürgen Jung, Fachbereichsleiter der Gewerkschaft Verdi. Er war den ganzen Dienstag am Ring, um mit dem Betriebsrat weiter an einem Alternativmodell zum Zukunftskonzept der NAG-Geschäftsführung zu arbeiten. Jung: "Die Mitarbeiter wünschen sich eine relativ schnelle Klarheit zur neuen Saison, die ja bald beginnt." Zudem seien die geplanten Kündigungen noch nicht vom Tisch. Und Lindner und Richter weiterhin da.
In einer Mitteilung hatte ein Sprecher noch während der Pressekonferenz der Landesregierung in Mainz juristische Schritte gegen die Kündigung angekündigt.
Jürgen Pföhler, Landrat des Kreises Ahrweiler, auf dessen Gebiet der Nürburgring liegt, teilte auf Anfrage mit: "Der heutige Schritt des Landes ist angesichts der bisherigen Auseinandersetzungen mit den Pächtern konsequent."
Hermann-Josef Romes, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, meinte: "Die Kündigung ist ein Fundament. Ich finde, das Kerngeschäft sollte dringend von einem Regiebetrieb übernommen werden, ähnlich der landeseigenen Nürburgring GmbH."
Andrea Thelen, Vorsitzende des Gewerbevereins Adenau: "Wir brauchen wieder eine bessere Wettbewerbssituation vor Ort. Wir brauchen mehrere Betreiber für die Rennstrecke und die restlichen Betriebe." jl

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