Das große Sterben auf den Feldern: Jahrhundert-Dürre in den USA

Washington/Chicago · Weit dramatischer als in der Region sind die Zustände im Mittleren Westen der USA. Die Folgen einer langanhaltenden Dürre betreffen 28 Bundesstaaten. Nun will die amerikanische Regierung helfen.

Washington/Chicago. Seit Wochen herrscht Trockenheit auf den Feldern der amerikanischen Farmer. Ob Sojabohnenfelder in Illinois, Weizenflächen in Arkansas oder Maispflanzungen in Kansas - die Szenen des großen Sterbens auf den Äckern in den USA sind weit verbreitet. Es ist eine extreme Jahrhundert-Dürre, die vor allem die Kornkammern des Mittleren Westens im Würgegriff hält: 28 der 50 US-Bundesstaaten sehen derzeit das wärmste und trockenste Jahr seit Beginn der offiziellen Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1895. Die Folgen der Dürre eskalieren.
Allein für diesen Monat wird in den USA ein Anstieg der Preise für Agrarprodukte von zehn bis 30 Prozent vorhergesagt, nachdem zuvor seit Juni Mais, Weizen und Sojabohnen schon um 30 bis 50 Prozent teurer wurden. Diese Preis-Explosion wird rund um den Erdball zu spüren sein, so die internationale Hilfsorganisation Oxfam: "Die USA sind der größte Exporteur dieser Produkte, und die Erschütterungen dieses Trends werden verheerende Konsequenzen für jene haben, die bereits darum kämpfen, genug zu essen zu bekommen." Präsident Barack Obama kündigte zu Wochenbeginn Hilfe für US-Farmer an. Viehzüchter, die ebenfalls von der Dürre betroffen sind, werden vom Agrarministerium mit rund 170 Millionen US-Dollar unterstützt.
Gefürchteter Virus


Die ausbleibenden Niederschläge haben sich mittlerweile in manchen US-Staaten auch zu einer akuten Gesundheitsbedrohung entwickelt. Die Stadt Dallas (Texas) rief am Mittwoch den Notstand wegen eines gefürchteten Viruserregers aus. "Wir sind auf dem besten Weg, das schlimmste Jahr in der Geschichte zu haben," so die texanische Gesundheitsbehörde.
Der Virus wird von Moskitos übertragen. Diese haben durch die heißen Temparaturen optimale Überlebens- und Brutbedingungen.

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