Deutschland will 600 bis 800 Soldaten in Afghanistan belassen

Berlin · Die Bundesregierung will nach dem Ende des Kampfeinsatzes in Afghanistan Ende 2014 noch 600 bis 800 Bundeswehrsoldaten in dem Land lassen. Das gab Verteidigungsminister Thomas de Maizière am Donnerstag in Berlin bekannt.

(dpa) - Die Nato will ihren Kampfeinsatz am Hindukusch Ende 2014 nach 13 Jahren beenden, aber weiter afghanische Soldaten ausbilden. Das Bündnis will insgesamt mit 8000 bis 12 000 Soldaten im Land bleiben.
Seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 ist die Bundeswehr in Afghanistan im Einsatz, seit 2003 in der nördlichen Provinz Kundus. Als Teil der internationalen Schutztruppe Isaf soll sie für ein stabiles Umfeld sorgen. Kundus war der erste Einsatzort der Bundeswehr im Norden. Inzwischen liegt dort der deutsche Einsatzschwerpunkt. Nach Angaben der Bundeswehr sind noch gut 4100 deutsche Soldaten in der Region Afghanistan/Usbekistan stationiert (Stand 10. April). Nach dem aktuellen Afghanistanmandat für die Bundeswehr dürfen bis zu 4400 deutsche Soldaten eingesetzt werden. Der Bundestag beschloss im Januar, das Kontingent bis Ende Februar 2014 auf 3300 Soldaten zu reduzieren. Die Nato will den Kampfeinsatz 2014 beenden und sich dann auf die Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte konzentrieren. Der Einsatz in Afghanistan kostete nach Angaben der Bundeswehr bisher 52 deutsche Soldaten das Leben. 34 von ihnen starben bei Anschlägen oder Gefechten, die anderen durch „sonstige Umstände“ wie zum Beispiel Unfälle.

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