Architekt des Kindergarten-Projekts weist Vorwürfe von sich

Gerolstein · Nachdem der Gerolsteiner Bauausschuss einen Planungsstopp für das vier Millionen Euro teure Kindergartenprojekt in der Raderstraße verhängt hat und vonseiten der Politik Vorwürfe gegen das beauftragten Architekten-Duos Hendrik Eltze aus Gerolstein und Armin Schmitz aus Bad Neuenahr laut wurden, meldet sich nun Architekt Eltze zu Wort.

(mh) Gegenüber dem TV sagte er: "Der Stopp kommt für uns zu diesem Zeitpunkt total überraschend. Und zu den Vorwürfen, wir hätten die Kosten nach oben getrieben, muss ich deutlich sagen: Das stimmt nicht. Die erste Kostenschätzung hat nur reine Baukosten von 2,1 Millionen Euro beziffert. In den aktuell veranschlagten vier Millionen sind die Außenanlagen, Parkplätze, die Honorare für die Fachplaner und nicht zuletzt ein höherer Energiestandard drin – alles Bauherrenwünsche. Das kann man uns nicht in die Schuhe schieben, wie es jetzt teilweise gemacht wird. Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen."

Seines Erachtens nach wird auch eine Prüfung von außen nicht viel an der Kostensituation ändern. Er sagte: "Mit diesen von der Politik gewünschten Rahmenbedingungen – gleiche Größe, ähnliche Ausstattung, gleicher Energiestandard – kann es nicht gravierend günstiger werden. Wir reden hier vielleicht über 100000 Euro. Und dafür mindestens ein weiteres halbes Jahr Zeitverzögerung in Kauf nehmen? Ich weiß nicht."

Fakt ist: Nach dem Beschluss des Bauausschusses soll sich nun der Landesrechnunghof einklinken, die bisherige Planung durchleuten, nach Einsparmöglichkeiten suchen und so verhindern, dass Vorhaben noch weiter aus dem Ruder läuft. Laut aktueller Kostenschätzung wird davon ausgegangen, dass das Kindergarten-Projekt vier Millionen Euro kostet.

Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) sagte zu dem aktuellen Beschluss: "Wir verordnen uns eine Denkpause und lassen alles in Ruhe überprüfen. Solange ist alles auf Eis gelegt." Einen Antrag der Grünen, dass Gesamtprojekt zu hinterfragen und wieder über die erheblich günstigere Alternative, den Umbau und die Sanierung des bestehenden Kindergartens Lindenanlage, nachzudenken, lehnte der Ausschuss ab.

Die Eröffnung des neuen Kindergartens, der gebaut wird, um ab diesem August Zwei- und ab August 2013 auch Einjährigen Platz zu bieten, rückt damit weiter nach hinten. Wurde bislang von einer Eröffnung Ende Sommer 2011 ausgegangen, wird jetzt bereits von 2012 ausgegangen.

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