Auch die Umwelt braucht ein Management

DUDELDORF. (utz) Umweltmanagement verbessert nicht nur das Image einer Firma, sondern auch ihre Marktposition. Ein Beispiel dafür ist die Firma elm plastic mit Sitz in Dudeldorf, deren Engagement im Umweltschutz die IHK Trier mit dem Öko-Audit ausgezeichnet hat.

"Umweltschutz funktioniert nur, wenn die Geschäftsführer voll dahinter stehen", ist Heinz Schwind überzeugt. Der stellvertretende Geschäftsführer der IHK Trier sieht in den vier Geschäftsführern der Firma elm plastic in Dudeldorf solche Menschen. Das ist nicht nur Schwinds persönliche Auffassung. Denn die Firma, die Primärpackmittel und Dosierhilfen für die Pharma-Industrie herstellt, erfüllt die objektiven Kriterien des Öko-Audits. Als 25. der bei der IHK registrierten Unternehmen haben es die Dudeldorfer nun schwarz auf weiß: Ihr Betrieb hat ein Umweltmanagementsystem aufgebaut, das den Richtlinien des Öko-Audits entspricht, die deutlich über den gesetzlich vorgeschriebenen Regelungen liegen. Das Öko-Audit ist ein europaweites Zertifikat, das nach der so genannten Emas-Verordnung seit 1985 an Unternehmen vergeben wird, die auf freiwilliger Basis systematisches Umweltmanagement betreiben, eine Umwelterklärung erstellen, prüfen lassen und veröffentlichen. Genau das hat die Firma getan, die im Dudeldorfer Gewerbegebiet etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt und neben Fertigung, Montage und Bedruckung der Einzelteile auch Spritzgießwerkzeuge herstellt, repariert und entwickelt. In einer Erklärung erläutert das Unternehmen bereits bestehende Standards und avisierte Ziele im Umweltschutz, die von einem unabhängigen Gutachter überprüft wurden. Das gehört zu den Bedingungen für das Öko-Audit. Die Kosten trägt das Unternehmen. Nicht nur dafür, sondern auch für die Umsetzung der bereits erreichten und erklärten Ziele. Ein finanzielles Engagement, das sich lohnt. Denn laut Hans Lonien, der neben Birgit Lonien, Sascha Möhs und Hans Möhs die Geschäfte der 1969 gegründeten Firma führt, wird in manchen Bereichen durch die Einführung umweltfreundlicherer Technologien langfristig sogar Geld gespart. Beispiel: In der Firma wurden zwei voll elektrische Spritzgußmaschinen angeschafft, die mit dazu beitragen, dass der Energieverbrauch deutlich gesenkt wird. Aus dem gleichen Grund wurden die Klimaanlage auf Teilumluftbetrieb umgestellt und die Kühlwasserkreisläufe optimiert. Daneben stehen die Verbesserung der Lagersituation von Gefahrenstoffen und der allgemeinen Arbeitssicherheit der Mitarbeiter, die Hygieneverbesserung und die Reduzierung des Kunststoffabfalls in der Produktion um fünf Prozent innerhalb eines Jahres im Umweltprogramm der Firma. Dieses muss immer wieder fortgeschrieben und überprüft werden - die ständige Verbesserung ist Voraussetzung, damit das Öko Audit aufrecht erhalten bleibt. "Einmal eine kräftige Investition in diesen Bereich zu machen, genügt nicht", sagt Schwind. Mit dem Öko-Audit solle im gesamten Betrieb ein nachhaltiges Bewusstsein für den Umweltschutz geschaffen werden. Dranbleiben heißt also die Devise: Bei elm plastic steht demnächst die Anschaffung einer Siloanlage auf dem Programm. Dadurch wird Verpackungsmaterial gespart.Öko-Audit ist ein wichtiger Marktfaktor

Das vorbildliche Umweltmanagement hat nicht nur den positiven Effekt einer Imageverbesserung für das Unternehmen. Viele der weltweit ansässigen Kunden von elm plastic - die von Bayer bis Johnson & Johnson reichen - setzten sogar zur eigenen Qualitätssicherung und aus Gründen der Produkthaftung hohe Umweltstandards bei ihren Lieferanten voraus. Das Öko-Audit ist für die Dudeldorfer also ein wichtiger Marktfaktor. Eben eine Investition in die Zukunft. Neben elm plastic in Dudeldorf sind drei weitere Betriebe in den Kreisen Daun und Bitburg-Prüm im Standortregister der IHK Trier nach der Öko-Audit-Verordnung registriert: die Andreas Stihl AG & Co in Prüm-Weinsheim, die Demag Ergotech GmbH Gießerei in Jünkerath und der Schlacht- und Zerlegebetrieb Peter Müller in Gerolstein.

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