Einst für Kriegsbeschädigte

Bitburg · Erwerbsminderungsrente oder Reha: Der Kreisverband Bitburg-Prüm des Sozialverbandes VdK wird 70 Jahre alt.

Bitburg Ob es darum geht, eine medizinische Rehabilitation für ein schwerstbehindertes Mädchen durchzusetzen oder die Erwerbsminderungsrente für eine ältere Frau zu erstreiten: In solchen Fällen hilft der Sozialverband VdK. Der Kreisverband Bitburg-Prüm feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen.
Ursprünglich sei der Verein mal für Kriegsbeschädigte und ihre Angehörigen oder Hinterbliebenen gegründet worden, erklärt Kreisgeschäftsführerin Bianca Meyers - daher auch der Name. VdK steht für Verband der Kriegsbeschädigten. Denn nach dem Krieg hätten viele Geschädigte nicht gewusst, welche Leistungen ihnen eigentlich zuständen, sagt Meyers. Es habe damals durch das Versorgungsgesetz viele Möglichkeiten für Waisen, Witwen und Geschädigte gegeben - wie zum Beispiel die Hinterbliebenenrente - aber viele hätten das nicht gewusst oder wären mit den Formalitäten überfordert gewesen.
Deshalb hätten einige, die sich gut auskannten, den Verband gegründet und Betroffene beraten. Erst als in den 80er-, 90er-Jahren die Kriegsbeschädigten langsam versorgt gewesen seien und die Mitgliederzahlen zurückgingen, wurde aus dem Verband der Kriegsbeschädigten ein allgemeiner Sozialverband, der nun das komplette Sozialversicherungsrecht vertrete, erzählt Meyers.
Heute bestehe der Aufgabenbereich des Kreisverbandes aus zwei Teilen: die Rechtsberatung in der Kreisgeschäftsstelle in Bitburg und der ehrenamtlich betreute Teil, der gemeinsame Fahrten anbietet oder Feiern veranstaltet. "Da geht es um die Gemeinschaft vor Ort", sagt Meyers, "dass man zusammenkommt und was unternimmt". Besonders wichtig sei ihnen, dass auch behinderte Menschen an den Unternehmungen teilnehmen könnten. In der Rechtsberatung würden Mitglieder betreut, die Probleme mit der Kranken- oder Rentenkasse hätten. Allerdings nur mit gesetzlichen Kassen, "bei Privatkassen können wir nicht beraten", sagt Meyers. Mitglied könne prinzipiell jeder werden, sagt die Kreisgeschäftsführerin. Derzeit hat der Verband Bitburg-Prüm 4739 Mitglieder. Einer ist von Beginn an dabei: Der 93-jährige Ludwig Leisch ist als Gründungsmitglied im Januar 1947 in den Verband eingetreten. Er wird am Samstag, 21. Oktober, bei der 70-Jahr-Feier des VdK-Kreisverbands Bitburg-Prüm geehrt.Extra: SPRECHZEITEN DES SOZIALVERBANDS VDK


Die barrierefrei gestaltete Kreisgeschäftsstelle des Sozialverbandes VdK hat ihren Sitz im Karenweg 6 in Bitburg. Parkplätze gibt es am Haus oder am Beda-Markt. Die Sprechzeiten der Rechtsberatung sind Montag bis Mittwoch von 9 bis 12 Uhr, telefonisch auch Donnerstag von 9 bis 12 Uhr. Berufstätige können zudem an jedem ersten Donnerstag im Monat eine Beratung in Anspruch nehmen. Um Anmeldung wird in jedem Fall gebeten unter Telefon 06561/9487170 oder per E-Mail an kv-bitburg-pruem@vdk.de

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