Hängepartie am Rollfeld

BITBURG. Die Befürworter der fliegerischen Nutzung in Bitburg warten weiter auf einen Termin im Berliner Verkehrsministerium. Dort möchten sie das Plazet einholen zur Genehmigung des Instrumentenflugs auf der Ex-Air-Base.

Seitdem es Probleme mit der Instrumentenflug-Erlaubnis für den Flugplatz Bitburg gibt, müssen sich Michael Billen & Co. in Geduld üben. "Es gibt bürokratische Hemmnisse", räumte der Landtagsabgeordnete und Aufsichtsratschef der Flugplatz Bitburg GmbH Anfang der Woche auf TV-Anfrage ein. Detailliert wollten sich jedoch weder Michael Billen noch GmbH-Geschäftsführer und Zweckverbands-Verwaltungsleiter Helmut Berscheid äußern. Gleichwohl ließen sie verlauten, dass nach dem aus ihrer Sicht positiven Gespräch bei Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) die längst ins Auge gefasste weiterführende Unterredung im Berliner Verkehrsministerium immer noch nicht terminiert sei. In den Verhandlungen mit Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) sollen schließlich die Hürden abgebaut werden, die sich den Flugplatz-Befürwortern mit der Kunde von der amerikanischen Lufthoheit im Frühsommer in den Weg gestellt hatten. Michael Billen versucht derweil, die vertrackte Lage in ein Bild zu fassen. So sehe er sich mit Blick auf den Genehmigungsprozess durchaus am Ende des Tages. Allerdings: "Der Tag zieht sich doch länger hin, als ich dachte", brummt er. Trotzdem bleibt Billen zuversichtlich: "Wir werden es schaffen; und dann wird der Erfolg plötzlich 1000 Väter haben." Davon, dass es inzwischen Stimmen gibt, wonach der Flugplatz Bitburg politisch nicht gewollt sei und man vom Bund im Stich gelassen werde, möchte der Politiker indes nichts wissen. Nach wie vor nämlich sei es ein Gebot der Vernunft, die vorhandene Flughafenstruktur zu nutzen, schließlich rede man hier über einen Wachstumsmarkt. "Frachtverkehr wird sich verdreifachen"

Dem stimmt Helmut Berscheid ohne große Umschweife zu: "Der Frachtverkehr wird sich in den nächsten Jahren verdreifachen, davon geht jedes seriöse Institut aus", schwärmt er. Und wenn die Genehmigung erst einmal vorhanden sei, brauche man höchstens ein Jahr, um das Areal für den großen Flugverkehr endgültig fit zu machen. Laut Berscheid müssten dann rund 1,8 Millionen Euro investiert werden, unter anderem in die technische Aufrüstung des Towers, in die Anflugbefeuerung und in die Landebahn. Dazu sei eine 70-prozentige Förderung seitens des Landes längst zugesagt, betont Berscheid, der zusammen mit Billen an die entsprechenden Zusagen der Minister Rainer Brüderle, Hans Artur Bauckhage und nun auch aktuell Hendrik Hering erinnert. Die restlichen 30 Prozent müssten indes von der Flugplatz Bitburg GmbH übernommen werden, 540 000 Euro also, die über die Anteile abgedeckt seien.

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