Jugendbeteiligung Jugendbeteiligung mal anders

Jugendliche für Politik im großen Ganzen zu motivieren ist nicht immer einfach. Gerade eine Verpflichtung für zwei Jahre ist mehr, als die meisten Jugendlichen sich in ihrer Freizeit nach Schule und Hausaufgaben noch antun wollen.

Kommentar Jugendparlament Bitburg
Foto: TV/Frank Auffenberg

Trotzdem weiß so gut wie jeder junge Mensch was er will. Konkrete Fragen und überschaubare Projekte haben einen viel größeren Reiz für eine deutlich größere Zielgruppe. Also was gibt es denn für Alternativen zum Jugendparlament?
Die Stadt Herrenberg in Baden-Württemberg macht es vor. Hier treffen sich die Schüler aller acht weiterführenden Schulen einmal jährlich in einem Jugendforum, um ihre Ideen in die Kommunalpolitik einzubringen. Es gibt keine Anwesenheitspflicht, keine Anmeldung. Dafür werden Themen im Vorfeld in den Schulen behandelt, vorbereitet und über eine eigene Online-Plattform präsentiert. Die Ideen, die im Vorfeld die meisten Likes erhalten, werden dann im Jugendforum offen diskutiert und beschlossen. Einzelne Gruppen finden sich dann in Workshops ein, um die Ideen auch in die Tat umzusetzen. In der 30 000 Seelen Stadt Herrenberg finden sich so jährlich rund 160 Jugendliche, die ihre Stadt aktiv mitgestalten. Das Jugendparlament hat aber neben der Beteiligung Jugendlicher auch eine andere Aufgabe: Dass junge Menschen Politikluft schnuppern können. Die Ähnlichkeit zum Stadt- oder Kreisrat gibt Interessierten erste Einblicke, wie es tatsächlich in der Politik zugeht. Quasi eine erste Eingewöhnung an den bürokratischen Albtraum, der mit dem Regieren und Entscheiden einhergeht.
Fakt ist: In Bitburg gab es bereits Workshops zum Mitmachen, wie das Projekt zum Bitburger Jugendpark. Und die wird es hoffentlich auch in Zukunft noch öfter geben, ob es mit dem Jugendparlament nun klappt oder nicht. a.wittlings@volksfreund.de

(axw)
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