Mehr Menschlichkeit

Ihr Artikel "Nicht ohne meinen Sohn" in ihrer Ausgabe vom 24. Mai ließ traurige Erinnerungen an einen ähnlich gelagerten Fall in Bitburg wieder hochkommen. Am 12. Dezember 1995 schenkte eine gute Bekannte, die damals starke psychische Probleme hatte, einem kleinen Jungen im Krankenhaus Bitburg das Leben.

Schon vor der Geburt des Jungen wurde vom Jugendamt Bitburg-Prüm durch richterlichen Beschluss entschieden, das Kind der Mutter zu entziehen und zur Pflege in eine Prümer Familie zu geben. Meine Bekannte wollte ihr Kind jedoch unbedingt behalten und hoffte mit ihm und der Hilfe des Jugendamtes auf einen Neuanfang. Leider wurde ihr jedoch noch im Krankenhaus, kurz nach der Geburt, das Kind entrissen. Ihre verzweifelten Schreie auf dem Krankenhausflur werden einige sicher bis heute nicht vergessen haben. Am 22. Dezember 1995, kurz vor Heiligabend, hat meine Bekannte, Mutter von vier weiteren Kindern, in ihrer Hoffnungslosigkeit ihrem Leben ein Ende gesetzt und sich ertränkt. Mit direkter Hilfe und mehr Menschlichkeit seitens des Jugendamtes hätte man dieses tragische Ende eventuell verhindern können. Ich hoffe, dass sich dieses traurige Schicksal nicht wiederholt! Hildegard Kreutz, Rittersdorf

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