Hochwasserhilfe Helfer spenden Hoffnung für Flutopfer

Wißmannsdorf · Nach dem Hochwasser ist in der Pfarrkiche in Wißmannsdorf eine Sammelstelle für Sachspenden entstanden. Für viele Betroffene ist es auch Anlaufort für trostspendende Gespräche. Wir haben uns das mal angesehen.

Sammelstelle für Sachspenden in der Pfarrkirche Wißmansdorf
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Sammelstelle für Sachspenden in der Pfarrkirche Wißmansdorf

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Foto: TV/Alexander Wittlings

Es ist ein ungewohntes Bild, das sich dieser Tage in der Pfarrkirche in Wißmannsdorf zeigt. Statt Reihen von Holzbänken füllen Reihenweise Töpfe, Schaufeln, Putzmittel und Kleidung den Raum zwischen Eingang und Altar.

Eine Anlaufstelle für Sachspenden aller Art ist hier entstanden, um den Betroffenen der Hochwasser unter die Arme zu greifen. 83 Helfer sind es inzwischen, die sich um die Verteilung der Sachspenden kümmern.

Nach der Katastrophe wurde die Sammelstelle in der Grundschule Rittersdorf zusammen mit der VG Bitburger Land, der Zivilgemeinde, der Kirchengemeinde und der Schulleitung auf die Beine gestellt. Da die Schule jedoch bald für den Schulstart wieder fitgemacht werden soll, musste eine Alternative her. Der Kirchengemeinderat der Pfarrei Sankt Martin und Sankt Rosa hatte sich daher  kurzerhand entschlossen den Einzug in die neu sanierte Pfarrkirche in Wißmannsdorf zu verschieben und die Kirche für die Sammelaktion zu öffnen.

Die Spenden sind vielfältig: Von Spielsachen und Kleidung für Kinder, über alle Arten von Reinigungsmitteln, Geschirr, Küchengeräte oder Hygieneartikeln.

„Wir merken wie die Nachfrage sich verändert. Am Anfang waren vor allem Geräte wie Schaufeln, Besen oder Schubkarren gefragt. Inzwischen sind die meisten aber schon beim Putzen angekommen.

Da sind es vor allem Reinigungsmittel, aber auch Wäschespinnen und Trockenständer. Kleidung wird zum Beispiel kaum noch benötigt, mit der Ausnahme von Arbeitskleidung natürlich“, erklärt uns eine Helferin. Sie möchte lieber anonym bleiben. „Wir haben hier alle mitgeholfen. Es wäre nicht richtig mich dabei in den Vordergrund zu stellen“.

Gebraucht werden vor allem Dinge, die in Küche und Bad gebraucht werden. Viele Haushalte haben ihr komplettes Geschirr und sämtliche Küchen-Geräte verloren. Töpfe und Dosenöffner zählen mit zu den wichtigsten Sachen. Aber auch Waschmaschinen und Gefrierschränke wurden schon vermittelt. Die Anfragen für Hilfsmittel sind überwiegend aus dem Eifelkreis.

Die Spenden kommen von überall her. „Nicht nur die Menschen vor Ort helfen uns, auch viele ehrenamtliche Gruppen in den sozialen Netzwerken wie Eifel-für-Eifel oder Miteinander-Füreinander-Soziale Südpfalz haben Hilfslieferungen organisiert. Wir haben viele Firmen aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland, die Geräte oder Gutscheine gespendet haben. Die Solidarität ist wirklich überwältigend.“

Auch ganze Möbel, wie Sofas oder Tische werden von den ehrenamtlichen Helfern vermittelt. Eine Suche-Biete-Liste hilft hier, die Ausstattung zu den Familien zu bringen. Auch der kostenlose Tarnsport wird organisiert.

„Es geht hier um mehr, als um die bloße Sachspende. Es ist wichtig den Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Die Hilfe macht den Menschen Mut und gibt Ihnen Hoffnung. Viele brauchen auch einfach jemanden, mit dem sie über die teils traumatischen Ereignisse sprechen können. Egal ob es nächtliche Panikattacken oder blanke Verzweiflung sind, wir haben für jeden ein offenes Ohr.

Dabei kam die Nachfrage doch eher schleppend ins Rollen. „Ich glaube das hat auch etwas mit der Eifeler Mentalität zu tun. Um Spenden von Fremden anzunehmen, mussten viele erst über ihren eigenen Schatten springen. Besonders bei den Älteren waren es dann aber oft die Kinder oder Enkel, die sie überreden konnten herzukommen.“

Auch die nächsten Wochen wird die Anlaufstelle in Wissmannsdorf offen bleiben. Bis Freitag, 27. August, kann man täglich von 14 bis 20 Uhr vorbeikommen. Auch sonntags.

Wer Spenden oder andere Hilfe anzubieten hat kann sich melden unter Telefon (oder per Whatsapp) 0151/43605656.

(AXW)
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