So viele Feste!

So viele Feste! Wie soll das auch ein Mensch verstehen, was die (katholische) Kirche da veranstaltet? Zuerst Ostern - da wird Karfreitag "gefeiert", dass Jesus gestorben ist. Und dann, sonntags, dass er lebt, "auferstanden ist" - wie die Christen sagen.

Und jetzt, dass er "in den Himmel aufgefahren ist"! Was soll das, wo führt das hin? Nach Pfingsten führt es hin!

Hinter diesen Festen verbirgt sich ein bestimmtes Bild. Und das ist so "komplex", dass es nicht in einem einzigen Fest zu erklären ist.

Ostern: Der leibliche Tod Jesu zeigt, dass er ein Mensch war. Drei Tage danach wird von "Auferstehung" gesprochen. Damit wird gesagt, dass die Jünger spürten: Jesus ist nicht tot. Er ist - wenn auch nicht sichtbar - dennoch gegenwärtig. Ein Hinweis auf eine "Welt" und "Daseinsform", die sich uns "Sterblichen" nicht von vornherein erschließt. Ein weiterer Aspekt dieses Bildes ist das Fest "Himmelfahrt Christi", das verdeutlichen soll: Jesus ist, auch wenn körperlich gestorben, dennoch gegenwärtig. Er ist nur nicht mehr in der Art körperlich wahrnehmbar, wie wir es kennen. "Welt" ist mehr als das, was wir sehen können. Dass er geistig mit uns verbunden bleibt, werden wir an Pfingsten feiern. Der "Heilige Geist", die "geistige Stimme", die uns hilft, im Geiste Jesu zu handeln.

Hinter all dem der Glaube: Jeder Mensch ist einzigartig, von Gott gewollt; wir haben eine Seele, ein Leben, das nicht mehr aufhört. Jedes dieser Feste macht dem Menschen eine Zusage: Dein Leben ist nicht sinnlos, auch wenn du meinst, du bist am Ende. Du bist nicht alleine: Mitmenschen und Gott stehen neben dir. Du kannst dich so mit anderen leben, dass wir jetzt schon "den Himmel auf Erden haben". Man muss das nicht so sehen, aber dieser Glaube trägt Menschen seit fast 2000 Jahren - ein gutes Zeichen!

Pastoralreferent Johannes Eiswirth, Dekanat St. Willibrord Westeifel

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