Wechsel im Bürgermeisteramt: Wie der Vater, so der Sohn

Rommersheim · 42 Jahre sind genug, dachte sich der Rommersheimer Ortsbürgermeister Ignaz Nober und beschloss 2009, nicht für die ganze Legislaturperiode im Amt zu bleiben (der TV berichtete). Ab Juni wird sein Sohn Helmut (42 Jahre alt) die Geschicke der Gemeinde leiten.

Rommersheim. Helmut Nober kennt es nicht anders: Seit seiner Geburt erlebt er seinen Vater als Bürgermeister von Rommersheim. Dennoch fällt es ihm erst schwer, sich für dieses Amt zu bewerben, das sein Vater (70 Jahre) nach 42 Jahren in jüngere Hände geben möchte.
Der Vermessungstechniker arbeitet beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Bitburg in der Abteilung Landentwicklung und Bodenordnung. Seit sieben Jahren ist der Vater zweier Töchter Mitglied des Ortsgemeinderats, leitet seit zehn Jahren als Vorsitzender den örtlichen Tischtennisverein und gehört seit 1988 der Freiwilligen Feuerwehr an.
Vom 1. Juni an bekleidet er nun auch das Amt des Ortsbürgermeisters. Ignaz Nober hatte schon bei der Wahl 2009 für 2011 seinen Rückzug aus dem Amt angekündigt, doch keinen Nachfolger gefunden. "Mit 70 hat man die Schallgrenze erreicht, wo es reicht", sagt Ignaz Nober, der in Rheinland-Pfalz zu den zehn dienstältesten Ortsbürgermeistern gehört.
"Mich für dieses Amt zu bewerben ist mir nicht leichtgefallen. Doch das Interesse an der Politik und die Fortentwicklung der Ortsgemeinde haben mich dazu bewogen, es doch zu tun", sagt Helmut Nober bei seiner Vereidigung.
Die Einwohner dankten es ihm bei der Wahl. 82,6 Prozent stimmten für den Vermessungstechniker. Sein Vater zieht sich aus der Lokalpolitik zurück. Zwar besetzt er noch einen Posten im Forstausschuss, doch im Gemeinderat wird er nicht mehr mitentscheiden. Im Laufe des Sommers wird er noch offiziell von der Ortsgemeinde verabschiedet.
Die Vereidigung des neuen Bürgermeisters übernimmt Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen. Er lobt vor allem die Entwicklung der Gemeinde in den vergangenen 42 Jahren. So hat sich die Einwohnerzahl von 398 (1969) mit aktuell 682 fast verdoppelt. Erfolgreich beteiligte man sich am Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Ob Straßen, Gemeindehaus, Sportplatzgebäude oder Feuerwehrgerätehaus - "eine ganz schöne Latte" habe sich da angesammelt, sagt Söhngen. Und wo andere über defizitäre Haushalte klagen, steht Rommersheim konstant im Plus.
Das gibt finanziellen Spielraum für die Zukunft: So sollen die Toiletten in der ehemaligen Volksschule renoviert, Baulücken innerhalb des Orts geschlossen und die Jugendarbeit forciert werden, kündigt Helmut Nober an.
Zukünftig werde man sich mit der Energiepolitik von Bund und Land zwangsläufig beschäftigen müssen, sagt er. Doch schon jetzt hat Rommersheim mit dem richtigen Mix erneuerbarer Energien seine Hausaufgaben gemacht. So läuft bereits auf der Gemarkung eine Freiflächenanlage zur Stromerzeugung mit Sonnenenergie. Die Anlage wird am kommenden Freitag, 20. Mai, ab 17.30 Uhr offiziell eingeweiht. Besucher sind willkommen. sn

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