Rückenwind für Georg Högner

WASCHEID. Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen hat am Sonntag in Wascheid Georg Högner aus Gaymühle zum Direktkandidaten für die Landtagswahl bestimmt. Seine Passion: erneuerbare Energien.

Die Bitburg-Prümer Grünen gehen in diesem Jahr mit Georg Högner ins Rennen um ein Landtagsmandat. Am Sonntag bestimmte die Wahlkreisversammlung den Energiespezialisten mit zehn von elf Stimmen. Georg Högner stammt aus dem Schwarzwald, wohnt jedoch seit vielen Jahren in der Eifel. Der Landschaftsarchitekt ist unter anderem Gründungsmitglied des Vereins Eifelwind und Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien. Als Neuling gleich ins Landtagsrennen

"Ich bin schon seit 1990 dabei, die Eifel mit Windkraftanlagen zu bestücken", sagte Högner gestern während der Versammlung im Gemeindehaus von Wascheid (Gemeinde Gondenbrett). Bei den Grünen sei er derweil offiziell erst seit etwa einem Jahr zu Hause. Deshalb komme nun sehr viel Neuland auf ihn zu. "Dass ich gleich als Landtagskandidat hier stehe, ist schon ziemlich heftig", sagte der Bewerber. Bei der Wahl am 26. März wird es Högner mit Michael Billen (CDU), Monika Fink (SPD), Hermann Marx (FDP) und Andrea Emonts (WASG) zu tun haben. Dass die Aussichten als gering einzustufen sind, weiß nicht nur der Bewerber selbst, sondern auch die Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken. Es sei aber wichtig, dass der Kreisverband überhaupt einen Direktkandidaten stelle, sagte sie am Sonntag und prognostizierte für die Grünen am 26. März sieben bis acht Prozentpunkte. Georg Högner habe es gleichwohl nicht nötig, sein Licht unter den Scheffel zu stellen, immerhin sei er ein exzellenter Fachmann in Sachen erneuerbare Energien; ein Thema, dass für die Grünen von besonderer Wichtigkeit sei. Der anschließende Neujahrsempfang stand unter dem Motto "Ländlicher Raum". Aus dem Grund sei man mit Absicht in die Fläche gegangen, sagte Ulrike Höfken. Sie kritisierte die aus ihrer Sicht "kontraproduktive Politik" von Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CDU) im Bereich des Ökolandbaus. "Durch seine ideologische Rhetorik will er eine Branche abwürgen, die in den letzten Jahren eine Verdoppelung der Stellen auf 150 000 geschafft hat", schimpfte die Abgeordnete. Der Ökolandbau sei keine Spielwiese, sondern ein bedeutender Zukunftspfeiler der deutschen Landwirtschaft. Höfken: "Das Bundesprogramm ,Ökologischer Landbau' mit seinen 20 Millionen Euro muss weitergeführt werden." Böse Befürchtungen äußerte Höfken auch in Richtung Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Durch die von ihr ausgehandelten EU-Finanzvorschläge drohe dem ländlichen Raum der Kahlschlag. Bundesweit stünden ab 2007 jährlich 350 Millionen Euro weniger für die ländliche Entwicklung zur Verfügung, sagte Höfken.

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