Von Geichlingen nach Hollywood: Vor 50 Jahren ist der Eifel-Dichter Peter Freppert gestorben

Geichlingen · Bücher waren seine Leidenschaft: Peter Freppert wurde als Sohn eines Landwirts in Geichlingen geboren und legte nach der Volksschule eine erstaunliche Karriere hin. Er verdiente sein Geld als Autor und verkaufte seine Romane sogar nach Hollywood.

Was für eine Karriere! Als Sohn eines Kleinbauern wurde Peter Freppert im kalten Winter 1908 in Geichlingen geboren. Als der Autor 1965 an den Spätfolgen eines Verkehrsunfalls starb, hatte er ein umfangreiches Werk an Romanen, Gedichten und Kurzgeschichten hinterlassen. In diesem Jahr jährt sich der Todestag des Autors zum 50. Mal.

Werner Frepperts Neffe kann sich noch sehr genau an das Leben mit dem Autor und Kleinbauern von der Grenze zwischen Islek und Bekov erinnern. Stets war Papier Mangelware im Hause Freppert, erinnert sich Neffe Werner. Dies lag vor allem auch daran, dass sein Onkel zu jeder passenden oder auch unpassenden Gelegenheit Papier und Bleistiftstummel zückte, um die wie Blitze einschlagenden Gedanken zu notieren. "Es kam schon vor, dass er die Arbeit mit dem Pflug auf dem Feld unterbrach, um Gedanken zu notieren. Die hat er dann abends und nachts ausgearbeitet", vermutet Werner Freppert.Umfangreicher Nachlass


Der Nachlassverwalter sitzt in seinem Büro in Geichlingen vor einem großen Tisch, darauf eine Auswahl von Arbeiten seines Onkels. Gerne wird vom Eifeldichter Werner Freppert als dem schreibenden Bauern aus Geichlingen gesprochen. Das ist kokett und entspricht nur bedingt der Wahrheit. Eigentlich müsste es "der bäuerliche Autor" heißen. Denn der Onkel habe sein Geld hauptsächlich mit dem Publizieren seiner Werke verdient, so erinnert sich Neffe Werner Freppert,
Seit den 1980er Jahren ist Werner Freppert damit beschäftigt, den Nachlass seines Onkels zu verwalten. Es habe ihn viel Zeit gekostet, die Hinterlassenschaft zu strukturieren und zu archivieren, erzählt er. "Da sind schon einige Winter ins Land gezogen", erklärt Freppert und grinst. Insgesamt hat er 15 Ordner voller Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke, Kurzgeschichten und Schauspiele archiviert, dazu kommen noch die Romane und andere Bücher.

Den Erstling veröffentlichte Freppert 1937 bei Butzon und Berker. Er hieß "Menschen um Jesus" und gibt Einblick in das Sujet des Autors. Es sei katholisch geprägt, erklärt der Neffe, der nach eigenem Bekunden einen Großteil des Werks gelesen hat. Laut seiner Expertise ist das zweite Buch seines Onkels mit dem Titel "Das ewige Rufen" das größte Werk des Künstlers. Für große Begeisterung sorgte laut alter Zeitungsartikel auch das Freilichtspiel "Das Spiel vom alten Bitburg". Bis nach Hollywood hat es das Werk von Peter Freppert geschafft. Die Romane "Wege und Passion des Rebellen" und "Rauschgift von der Grenze" wurden 1957 an die Traumfabrik verkauft. Ob jemals ein Film daraus entstanden ist, das weiß der Nachlassverwalter nicht, die Kaufverträge sind jedenfalls Teil des Archivs. Für Freppert sind es aber auch Erinnerungen und Anekdoten an und über einen lieben Verwandten, der als Bauer begann und als Autor vor 50 Jahren gestorben ist.Extra

Peter Freppert wurde am 20. Februar 1908 in Geichlingen geboren und starb am Ostermontag 1965 an den Spätfolgen eines Verkehrsunfalls. Zwischen diesen beiden Daten liegt eine erstaunliche Karriere. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Freppert strebte nach höherer Schulbildung, die seine Eltern nicht erfüllen konnten. In dem katholischen Publizisten und Geichlinger Pfarrer Dr. Matthias Laros fand der junge Freppert einen Förderer, der das Schreibtalent erkannte und Peter Freppert ermutigte, diese Begabung zu entwickeln. Der Erstling mit dem Titel "Menschen um Jesus" wurde 1937 veröffentlicht, es folgten sechs weitere Romane und eine Vielzahl an Kurzgeschichten, Schauspielen, Gedichten und Theaterstücken. Zwei Romane wurden nach Hollywood verkauft, wie die Verträge aus dem Nachlass des Autos zeigen. Dies waren die Werke "Wege und Passion des Rebellen" sowie "Rauschgift von der Grenze". Um den Nachlass von Peter Freppert kümmert sich sein Neffe Werner Freppert, der in Geichlingen lebt. jör

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