Motorsport Heiße Reifen: Die Vulkaneifel bebt

DAUN · Die siebte Auflage des Eifel-Rallye-Festivals elektrisierte von Donnerstag bis Samstag die Kreisstadt und das Umland mit Gästen aus ganz Europa und aus Übersee.

 Kein Durchkommen gab es am Samstagmittag auf der Rallyemeile in der Leopoldstraße.

Kein Durchkommen gab es am Samstagmittag auf der Rallyemeile in der Leopoldstraße.

Foto: TV/Picasa

170 Fahrzeuge aus fünf Jahrzehnten internationaler Rallye-Geschichte. Dazu 114 Journalisten inklusive drei Fernseh-Stationen  und drei Radiosendern aus 19 Nationen. Teilnehmer aus fast ebenso vielen Ländern quer durch Europa und Übersee.

Dazu geschätzte 40 000 Zuschauer in der Kreisstadt und auf den Strecken bei Hörscheid, Sarmersbach, Kelberg, Niederstadtfeld, Steiningen, Borler  oder Mehren: Die Vulkaneifel,  so hatte es den Anschein, brodelte an allen Ecken und Enden von Donnerstag bis Samstag.

Und das tat sie im wahrsten Sinne des Wortes.  Bei Temperaturen von um die 30 Grad waren die Fans mit Begeisterung dabei, wenn die „heißen Öfen“ mit glühendem Auspuff, brüllenden Motoren und erhitzten Turboladern optisch und akustisch ein unvergleichliches Spektakel an den Tag legten.

Die Kreisstadt und mit ihr Menschen aus vielen kleinen und größeren Dörfern, die anpackten, halfen, angesteckt waren von der Begeisterung rund um dieses  Treiben mit den Boliden der Vergangenheit: Das alles wurde zu einem Schmelztiegel der Emotionen und Nationen.

In der „Rallye-Meile“ in Daun gab es am Samstagmittag kein Durchkommen, alle noch so kleinen Ecken und Winkel zwischen den Häusern waren belegt mit Autos, mit Service-Stationen, an denen geschuftet oder regeneriert wurde.  Mittendrin Organisationsleiter Otmar Anschütz, Vorsitzender des Motorsportclubs Daun: „Eine tolle Stimmung, für die Eifel ein geniales Wetter, zufriedene Teilnehmer. Ich habe überall nur strahlende Gesichter gesehen.“

Sein Dank galt den vielen ehrenamtlichen Helfern: „Die Bereitschaft, uns zu unterstützen, ist beeindruckend. Nur mit den 700 Freiwilligen ist eine Großveranstaltung wie diese überhaupt zu realisieren.“

In Niederstadtfeld, wo in den 1970er Jahren das Risselberg-Rennen den Namen des Dorfes hinaustrug, standen die Leute in Dreierreihen an einer „knackigen“ Rechtskurve mit viel Action. Daneben der in Eigenregie aufgebaute BMW, das „Niederstadtfelder Auto“. „Schade, es lief so top. Wahrscheinlich war es die Ölpumpe“, kommentierte Fahrer Dirk Broschek, der mit Co. Kevin Horten den 320i bis zum Aus am Samstagmorgen zum Stolz des ganzen Dorfes  über die Prüfungen gejagt hatte.

Das „Team Niederstadtfeld“, Männer und Frauen in T-Shirts mit dieser Aufschrift, war vom Ortseingang aus Richtung Oberstadtfeld kommend im Dauereinsatz: Kassieren,  Parkplätze auf den Wiesen herrichten, einweisen, Getränke- und Imbissstand bewirtschaften. An den neuralgischen Punkten standen die sogenannten „Marshals“, Helfer von befreundeten Motorsportclubs und sorgten für die Sicherheit am Rande.

Den Wert dieses in Europa einzigartigen Events würdigt auch Bürgermeister Martin Robrecht: „Das ist eine herausragende Veranstaltung, durch die viele Menschen unsere Stadt erst kennen lernen. Die Resonanz wird von Jahr zu Jahr größer, deswegen unterstützt die Stadt das auch finanziell. Natürlich gibt es auch Leute, die damit nicht so ganz einverstanden sind, aber das findet man auch bei anderen  Veranstaltungen.“

 Selbst ist der Mann, hieß die Devise am Samstagmittag bei Temperaturen um 30 Grad, wenn am Auto geschraubt werden musste.

Selbst ist der Mann, hieß die Devise am Samstagmittag bei Temperaturen um 30 Grad, wenn am Auto geschraubt werden musste.

Foto: TV/Picasa
 Das gab es noch nie: Ein ganzes Dort baut ein Auto für das ERF auf: Mit Stolz verfolgen die Niederstadtfelder Fans den Auftritt ihres Autos in der Üdersdorfer Straße im eigenen Dorf. 

Das gab es noch nie: Ein ganzes Dort baut ein Auto für das ERF auf: Mit Stolz verfolgen die Niederstadtfelder Fans den Auftritt ihres Autos in der Üdersdorfer Straße im eigenen Dorf. 

Foto: TV/Jürgen C. Braun
 Eifel Rallye Festival

Eifel Rallye Festival

Foto: TV/Picasa

Dass er selbst auch auf der „Rallyemeile“ war, war für ihn Ehrensache. Genauso wie das Bekenntnis am Sonntagmittag: „Gestern Abend bei der Siegerehrung habe ich natürlich auch gefeiert.“

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