Wie wird die Atmosphäre sein?

"Sehr gut", "fair und vertrauensvoll", "vernünftig und sachlich" - die Prognosen zur künftigen Atmosphäre im Kreistag fallen positiv und optimistisch aus. Kritik oder Konfrontation ist wenn, dann nur zwischen den Zeilen zu lesen. Der TV hat sich unter den fünf Fraktionen und zwei Einzelvertretern umgehört.

Daun. (sts/mh) Seit der Wahl von Heinz Onnertz vor fast genau zehn Jahren beherrschte das Spannungsfeld zwischen parteilosem Landrat und absoluter CDU-Mehrheit die Arbeit und das Klima im Kreistag. Das verschärfte sich nach Onnertz' deutlicher Wiederwahl (und der Niederlage von CDU-Kandidat Gordon Schnieder) vor knapp zweieinhalb Jahren und noch stärker nach der gekippten Fusion der Kreissparkassen Daun und Bitburg-Prüm, die die CDU in die Wege geleitet hatte. Ein Ergebnis davon bei der Kommunalwahl: der Verlust der absoluten CDU-Mehrheit und eine bunte Zusammensetzung des Kreistags, wie es sie in der Vulkaneifel noch nie gegeben hat. Im Vorfeld der konstituierenden Sitzung des Kreistags Vulkaneifel hat der TV die Fraktionsvorsitzenden und Listenvertreter daher befragt: Wie wird Ihrer Einschätzung nach die Arbeitsatmosphäre im neuen Kreistag sein?

Eckard Wiendl (Bündnis 90/Grüne): Die neuen Mehrheitsverhältnisse lassen hoffnungsfroh die Annahme zu, dass sich alle an einer positiven Gestaltung des Kreises interessierten Kreistagsmitglieder um eine konstruktive Mitarbeit bemühen werden.

Herbert Schneiders (CDU): Die Arbeitsatmosphäre im Kreistag hängt entscheidend von der Sitzungsleitung ab, also vom Landrat, und davon, dass die "Koalition" der vielen kleinen Gruppierungen in den fünf Jahren die Fähigkeit zum demokratischen Konsens unter Beweis stellt. Verantwortungsübernahme und sachliche Lösungen sind nun von allen gefordert.

Alfred Lorenz (FWG): Meinungsvielfalt führt zu einer regen Diskussion, die in aller Regel zum besten Ergebnis führt. Da keine Fraktion die absolute Mehrheit hat, müssen sich alle engagieren und nach den besten Ergebnissen ringen. Wir "Freie" setzen sehr viel Hoffnung auf eine konstruktive Zusammenarbeit und auf rein sachorientierte Entscheidungen, die dem freien Landrat eine breite Mehrheit und somit eine solide Basis für die Weiterentwicklung des Kreises bieten.

Peter Lepper (Bürger Union Vulkaneifel, BUV): Ich gehe davon aus, dass es eine sehr gute Arbeitsatmosphäre im neuen Kreistag geben wird. Die BUV hatte sehr gute Gespräche mit den Fraktionsvorsitzenden von SPD, FWG, FDP sowie Eckard Wiendl von Bündnis 90/Grüne. Die BUV ist ausschließlich an der Lösung von Sachfragen interessiert.

Ulli Meyer (Linke): Die Arbeitsatmosphäre wird dann fair und vertrauensvoll sein, wenn alle übrigen Gruppierungen inklusive Landrat und Verwaltung offen und ehrlich das Gespräch und den Dialog suchen, ohne einzelne Gruppierungen ausgrenzen zu wollen.

Wolfgang Jenssen (SPD): Ich gehe davon aus, dass die Arbeitsatmosphäre im Kreistag mit allen Fraktionen sowie den beiden Einzelmitgliedern gut sein wird. Dazu trägt sicherlich bei, dass SPD, FDP, FWG und BUV eine enge Zusammenarbeit, erst einmal bei den Personalentscheidungen, vereinbart haben. Aber auch bei den Sachthemen will man sich künnftig abstimmen, ohne CDU oder Grüne und Linke dabei auszuschließen.



Edmund Geisen (FDP):
Die Atmosphäre im neuen Kreistag wird vernünftig und sachlich sein. Auf Grund der vielen Gruppierungen wird es zu mehr Wortmeldungen kommen.

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