Geld vom Land für Gipfelprojekt

Der Erbeskopf soll ein neues Wahrzeichen bekommen. Bislang fehlte das Geld für das 820 000 Euro teure Vorhaben. Gestern teilte Wirtschaftsminister Hendrik Hering mit, dass Land und EU das Projekt mit 554 000 Euro bezuschussen. Für die Restfinanzierung werden Sponsoren gesucht.

Thalfang/Erbeskopf. Seit Tagen wartet Hans-Dieter-Dellwo im Thalfanger Rathaus gespannt auf die Post. "Ich rechne täglich mit einer Mitteilung aus Mainz", sagte der Vorsteher des Zweckverbands Wintersport, Natur- und Umweltbildungsstätte dem TV auf Anfrage. Einen Tag vor der heutigen Sitzung des Gremiums, auf der der Haushalt 2010 beschlossen wurde, kam die positive Nachricht: Land und EU fördern die neue Gipfelgestaltung (der TV berichtete) mit 554 000 Euro.

Damit rückt die Realisierung des "Kopfs der Region", dem Siegerentwurf in einem Ideenwettbewerb, inklusive der 16,5 Meter hohen Klangskulptur des Eifeler Künstlers Christoph Mancke einen entscheidenden Schritt näher.

Sie soll den "besonderen Gipfelort" inszenieren und ihn "bei Wind und Wetter zu einem besonderen Anziehungspunkt" machen, heißt es in Mainz.

Dellwo: "Gipfelproblem seit der Turmsprengung"



Wird die Idee umgesetzt, geht nach Angaben des Zweckverbandsvorstehers, der in Personalunion Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang ist, "für die Region ein Traum in Erfüllung". Denn seit der Sprengung des Kaiser-Wilhelm-Turms 1961 durch das amerikanische Militär gebe es ein "Gipfelproblem". Mit dem neuen Projekt sei es möglich, den hohen Erwartungen von Besuchern an die höchste Erhebung von Rheinland-Pfalz zu entsprechen. Trotz des Landeszuschusses ist die Finanzierung noch nicht abschließend geklärt. Gemeinde Morbach und der Kreis Bernkastel-Wittlich, beide Mitglieder im Zweckverband, stellen Bedingungen:

Der Eigenanteil des Verbands soll durch Spendengelder minimiert werden.

Die Spenden sollen nicht auf den Landeszuschuss angerechnet werden. Aus der Sicht von Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes, dessen Gemeinde 25 Prozent der Anteile im Zweckverband hält, "tun die jüngsten Pläne dem Gesamtprojekt Erbeskopf gut". Allerdings seien die Kosten bei manchen Mitgliedern "nur schwer darstellbar". Deshalb sollen Sponsoren gewonnen werden. Dellwo will zudem einen Förderverein ins Leben rufen. Zum Zweckverband gehören neben der Gemeinde Morbach und dem Kreis die Verbandsgemeinde Thalfang sowie die Gemeinden Deuselbach, Gräfendhron, Hilscheid, Malborn und Thalfang. Extra Gipfelgestaltung: Der Kerngedanke des Siegerentwurfs "Kopf der Region" bei einem Ideenwettbewerb des Zweckverbands im Jahr 2008 ist es, eine zusätzliche Motivation zu schaffen, den Erbeskopf zu erklimmen. Blickfang des Projekts ist die Skulptur "Windklang". Sie wird Bestandteil des Saar-Hunsrück-Steigs. Ein 70 Meter langer begehbarer Steg führt vom Gipfel durch die Klangskulptur hindurch Richtung Skipiste. Auf dem Gipfel sollen an einem Info-Punkt Sichtlinien in Form von Betonachsen Bezug nehmen auf die anderen "Köpfe" der Region wie den Idarkopf. (iro)HINTERGRUND Personalie: Der Künstler Christoph Mancke (57) ist in Schönecken geboren und wohnt in Lünebach (beides Eifelkreis Bitburg-Prüm). Er ist in der Region kein Unbekannter. Er hat Bodenobjekte vor der Gedenkstätte Hinzert und das stählerne Tor im Hermeskeiler Bahnhofskreisel gestaltet. Mancke ist Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft (AG), der neben ihm das Architekturbüro Ernst und Partner aus Trier und der Architekt Michael Schwarz angehören. Die AG hatte den Ideenwettbewerb um die Gipfelgestaltung gewonnen. (iro)

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