Ärgernis Bürokratie

Morbach · Ein gutes Geschäftsjahr 2014 vermeldet der Vorstand der VR-Bank Hunsrück-Mosel. Die Mitglieder freuen sich über eine Dividende von sechs Prozent.

Morbach. Keine guten Worte hatte Markus Bäumler, Vorstandsmitglied der VR-Bank Hunsrück-Mosel, bei der Generalversammlung für die zunehmende Bürokratie im Bankengewerbe übrig. Diese erschwere dem Geldinstitut die Arbeit immer mehr. Dabei entstünden Kosten für einen Arbeitsaufwand, von dem das Geldinstitut nichts habe: "110 Daten des Kunden müssen wir künftig bei einem Kredit von 50 000 Euro übermitteln. Wie das funktionieren soll, kann ich Ihnen heute noch nicht sagen", ärgert sich Bäumler.
Ein zweiter Punkt, der den Vorstand sichtlich erregt, ist der europäische Bankenfonds, mit dem systemrelevante Banken bei Bedarf gestützt werden sollen. Die VR-Bank käme zwar nie in den Genuss dieser Unterstützung, muss aber jährlich rund 10 000 Euro einbezahlen. "Das ist so, als müssten Radfahrer ebenfalls Auto-Maut zahlen", sagt er.
Bäumlers Vorstandskollege Klaus Born hat den 296 Stimmberechtigten im Festsaal der Morbacher Baldenauhalle die Zahlen des Geschäftsjahres 2014 erläutert. Zwar haben sich die Bilanzsumme, die Kundeneinlagen und das Provisionsergebnis verringert. Zudem sind Personalkosten und Sachkosten höher als im Vorjahr. Doch dafür sind das Kreditgeschäft, die Eigenmittel, der Zinsüberschuss und das Kundenanlagevolumen gestiegen. Born: "2014 war ein gutes Jahr für die VR-Bank Hunsrück-Mosel." So hat der Vorstand die Auszahlung einer Dividende von sechs Prozent vorschlagen können, was die Genossen der Bank auch gebilligt haben.
In den kommenden zwei Jahren wird der Aufsichtsrat der VR-Bank durch die Neuwahl der 44 Jahre alten Steuerberaterin Claudia Scherff aus Neumagen-Dhron auf acht Mitglieder vergrößert. cst

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