Thalfang Kanadagänse legen „Tretminen“

Thalfang · Rund um den Weiher im Thalfanger Kurpark haben neben anderen Wasservögeln auch Kanadagänse ein zu Hause gefunden. Doch die Ausscheidungen der Tiere machen vielen Parkbesuchern Probleme.

 Kot und Federn: Die Kanadagänse hinterlassen im Thalfanger Kurpark Spuren, die viele Besucher der Parkanlage nerven. Auch vor dem Kinderspielplatz und dem Beach-Volleyballplatz machen die Tiere dabei natürlich nicht Halt.

Kot und Federn: Die Kanadagänse hinterlassen im Thalfanger Kurpark Spuren, die viele Besucher der Parkanlage nerven. Auch vor dem Kinderspielplatz und dem Beach-Volleyballplatz machen die Tiere dabei natürlich nicht Halt.

Foto: Christoph Strouvelle

Idyllisch liegt der Kurpark im Zentrum der Ortsgemeinde Thalfang. Die grüne Umgebung, kombiniert mit den beiden Weihern und den Weganlagen, lädt zum Spaziergang und zur Erholung ein. Doch wer sich derzeit in den Kurpark begibt, dem fallen noch weitere natürliche Gegebenheiten auf, und die sind nicht so romantisch. Denn Wasservögel, insbesondere ein Schwarm Kanadagänse, haben sich die beiden Weiher offenbar als Domizil gewählt. Und diese Gänseart hinterlässt in großer Anzahl Rückstände, die landläufig als „Tretminen“ bezeichnet werden. In wenigen Metern Umkreis um die Weiher haben die Vögel das gesamte Grün und die Wege regelrecht verkotet und mit ausgefallenen Federn dekoriert.

Das gilt auch für den Kinderspielplatz, der sich auf der Landzunge zwischen den beiden Weihern befindet. Sebastian Heib meidet mit seinen beiden Kindern im Alter von zwei und dreieinhalb Jahren deshalb den Kurpark. „Ich kann mit den Kindern dort nicht mehr hingehen. Ich habe Angst, die stecken dort was in den Mund“, sagt er. Doch auch sein Hobby ist durch die Hinterlassenschaften der Wasservögel beeinträchtigt, denn Heib ist Vorsitzender des Beach-Volleyballclubs Thalfang. Den Platz im Kurpark nutzen die Aktiven des Vereins seit zwei Jahren nicht mehr, da zum einen die Pfosten und das Netz des Platzes immer wieder durch Unbekannte zerstört worden sind, andererseits aber auch die Wasservögel die Anlage mit ihren Exkrementen verschmutzen. Für die Beachvolleyballer, die ihren Sport normalerweise barfuß ausüben, ein unhygienisches Ärgernis. „Wenn man reintritt, stinkt es“, sagt Heib.

Die Gemeinde weiß für das Problem der Wasservögel offensichtlich keine Lösung. Freitags werde der Park gesäubert, sagt Ingo Brörmann, Erster Beigeordneter der Ortsgemeinde. Und zwar nicht nur von den Hinterlassenschaften der Wasservögel, sondern auch denen von Hunden und weiterem Müll. Doch gleich am nächsten Tag sei der Park wieder verschmutzt. „Wir können nicht jeden Tag jemanden hinschicken, der das wegmacht“, sagt er. „Und wenn wir sie verjagen, sind sie 50 Meter weiter“, ist seine Befürchtung bei den Kanadagänsen. Er könne nur hoffen, sagt Brörmann, dass die Vögel irgendwann weiterziehen.

Gibt es vielleicht doch Möglichkeiten, die Kanadagänse zu vertreiben? Im Dortmunder Westfalenpark, wo sich laut Presseberichten bis zu 200 Paare aufhalten, hat man im Vorjahr sogar die Jagd auf die Vögel freigegeben. Kerstin Schnücker, Pressesprecherin vom Nabu Rheinland-Pfalz, macht allerdings wenig Hoffnung. Kanadagänse hätten sich in den vergangenen Jahren in Deutschland immer mehr verbreitet. Schnücker: „Wir können leider keine vernünftige Lösung vorschlagen.“

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