Singen für Frieden, Freude und Frohsinn

Hilscheid · Der Männergesangverein 1886 Frohsinn Hilscheid hat am Wochenende sein 125-jähriges Bestehen gefeiert. Trotz aller Freude über das Jubiläum macht den Sängern der Nachwuchsmangel Sorgen.

 Singen zum besonderen Anlass: Der Männergesangverein Frohsinn Hilscheid bei der Feier zum 125-jähriges Bestehen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Singen zum besonderen Anlass: Der Männergesangverein Frohsinn Hilscheid bei der Feier zum 125-jähriges Bestehen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Hilscheid. Anerkennend zeigen beide Daumen von Oliver Bölsterling nach oben: Soeben haben die Aktiven des Männergesangvereins 1886 Frohsinn Hilscheid auf dem Kommersabend zum Jubiläumsfest ihres Vereins das zweite Lied gesungen, offenbar zur großen Zufriedenheit des jungen Chorleiters.
Der Schirmherr der Festtage zum 125-jährigen Bestehen des Vereins, Hans-Dieter Dellwo, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, sagte: "Das war eine tolle Leistung." Singen hat in Hilscheid eine lange Tradition. 1886 wurde der Männergesangverein gegründet. Doch ist aus alten Aufzeichnungen bekannt, dass bereits 1798 eine Sängervereinigung in Hilscheid bestand, die allerdings nicht als Verein geführt wurde. "Dann wärt ihr wahrscheinlich der älteste Chor im Landkreis", sagte Marcus Heintel, der als Repräsentant des Kreis-Chorverbands dem Vorsitzenden Manfred Müller gratulierte. Er überreichte Müller die Jubiläumsurkunde. Die Mitglieder waren während der 125-jährigen Existenz ihres Vereins mit Ausnahme der beiden Weltkriege durchgehend aktiv.
Bei acht bis zwölf Veranstaltungen jährlich tritt der Chor auf, "je nach Anzahl der Einladungen", sagt Vorstandsmitglied Reinhold Biel. Entsprechend breit ist das Repertoire des Vereins, das traditionelle Volkslieder und Stücke wie die Diplomatenjagd von Reinhard Mey umfasst.
Dabei garantierten namhafte Chorleiter den guten Ruf der Hilscheider. Bereits 1952 gewann der Verein bei einem Wertungssingen den ersten Platz. 1986 erhielt er zum 100-jährigen Bestehen die Zelter-Plakette. 2006 bekamen die Aktiven das Wappenschild des Landes für besondere Verdienste. Neben dem Singen kommen gesellschaftliche Ereignisse nicht zu kurz: Jedes Jahr im Herbst veranstaltet der Verein das Viezfest. In diesem Jahr ist für Sänger und Angehörige der Besuch der Bundesgartenschau in Koblenz geplant.
Bürgermeister Detlef Haink hofft, dass der Verein erhalten bleibt. Denn er leidet wie viele andere Chöre unter Nachwuchsmangel. Die meisten der 17 Sänger befinden sich im fortgeschrittenen Alter. Mitte der 60er Jahre waren es noch 37 aktive Mitglieder. Nachwuchs ist nicht in Sicht. "Wir sind schon von Haus zu Haus gelaufen und haben jeden angesprochen", sagt Biel. Bei einer weiteren Aktion wurden alle Männer der Gemeinde eingeladen. Beides hat laut Biel nicht gefruchtet. Er sagt: "Wir freuen uns über jeden Interessenten."cst
Geehrt wurden im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung: Guido Kling für 25 Jahre Singen, Günther Gasper und Klaus Fetzer für 40 Jahre Singen, Kurt Schäfer für 50 Jahre Singen, Jürgen Haink und Reinhold Biel für 20 Jahre Vorstandsarbeit. cst

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