Kriminalität Kinderporno per Whatsapp verschickt: Opfer war 12-Jährige aus der Region

Trier/Wittlich · Im Fall des von Jugendlichen verschickten Kinderpornovideos gibt es neue Details: Das 18-sekündige Handyvideo zeigt ein 12-jähriges Mädchen in sexuell aufreizenden Posen. Das sagte der ermittelnde Oberstaatsanwalt, Thomas Albrecht, unserer Zeitung.

Kinderporno per Whatsapp: Opfer war 12-Jährige aus der Region Trier
Foto: dpa/Martin Gerten

Das Mädchen stammt genau wie der, der das Video gemacht hat, aus der Region. Der Film wurde über den Nachrichtendienst Whatsapp verbreitet. Empfänger seien 214 Mitglieder einer geschlossenen Whatsapp-Gruppe gewesen, sagte Albrecht. In welcher konkreten Verbindung die Mitglieder der Gruppe stehen und wie sie sich gefunden haben, stehe noch nicht fest.

Die Ermittlungen seien ins Rollen gekommen, nachdem sich ein Empfänger des Videos bei der Polizei gemeldet hat. Daraufhin seien am Samstag 47 Wohnungen in der Region - nicht nur im Raum Wittlich wie es zunächst hieß- durchsucht worden, sagte der Oberstaatsanwalt. In der Region werden insgesamt 50 Jugendliche und Heranwachsende verdächtigt, das Video erhalten zu haben. Die beschlagnahmten Handys und Computer würden nun von Spezialisten ausgewertet.

Nicht nur die Verbreitung auch der Besitz kinderpornografischer Fotos und Filme ist strafbar. Bei Erwachsenen drohen Strafen von bis zu fünf Jahren. Ob es im Fall der Jugendlichen auch zu Strafen kommt, scheint noch unklar. Oft würden in solchen Fällen die Ermittlungen eingestellt und es bliebe bei Ermahnungen, sagte Albrecht.

Der Oberstaatsanwalt stellte klar, dass es sich bei den Verdächtigen nicht um einen Kinderpornoring handele. Es ist wohl nicht darum gegangen, das Video zu verkaufen oder gegen anderes kinderpornografisches Material zu tauschen.

Auch wenn das Video keinen sexuellen Missbrauch zeige, falle es strafrechtlich unter Kinderpornografie, weil das darauf zu sehende Mädchen unter 14 Jahren ist.

Bei den Durchsuchungen stellten die Polizisten nicht nur Handys und Computer sicher. In einer Wohnung fanden sie auch Marihuana. Dem Besitzer droht nun noch ein weiteres Verfahren.

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