120 Bauplätze in bester Lage

Ein verheißungsvoller Investoren-Kandidat für die Seniorenresidenz, eine angebliche Deponie vermutlich ohne Müll und ein Gutachten für den Frischemarkt: Projektentwickler Claudius Frühauf hat in der Gemeinderatssitzung in Nittel Aktuelles zum Neubaugebiet Wiesengraben berichtet.

 Nittel soll weiter wachsen: Das geplante Baugebiet Wiesengraben liegt am rechten Rand des Obermosel-Dorfes. TV-Foto: Archiv/Anke Pipke

Nittel soll weiter wachsen: Das geplante Baugebiet Wiesengraben liegt am rechten Rand des Obermosel-Dorfes. TV-Foto: Archiv/Anke Pipke

Nittel. Die Planungen zum Neubaugebiet Wiesengraben, das am Ortsausgang Richtung Wincheringen liegt, waren ein zentrales Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Nittel. Zunächst das Grundsätzliche: "Wir werden weiter an der Entwicklung des Baugebiets arbeiten", informierte Projektentwicker Claudius Frühauf Rat und Zuschauer. Damit nahm er Bezug auf die Schwierigkeiten, manche Grundstückseigentümer von den Projektplänen zu überzeugen. Diese sehen inzwischen vor, dass das Baugebiet bis zur Mosel erweitert wird. Das bedeutet etwa 15 zusätzliche Baugrundstücke, insgesamt also jetzt rund 120.

Geplanter Parkplatz am Friedhof wird verlegt



Neuigkeiten gibt es auch in Bezug auf die geplante Seniorenresidenz auf einer Fläche von zirka 10 000 Quadratmetern. "Wir hatten die Hoffnung fast aufgegeben, einen seriösen Investor zu finden", sagte Frühauf. Doch jetzt sei er guter Dinge, einen empfehlenswerten Kontakt gefunden zu haben. Der Investor soll laut Frühauf ein generationsübergreifendes Angebot haben - von einer Betreuung für Kinder von 6 bis 22 Uhr bis hin zur Betreuung Demenzkranker. Dabei stehe eine Investitionssumme von etwa 15 bis 17 Millionen Euro im Raum - ohne die Kosten für medizinische Geräte.

Und noch eine Änderung: "Der Parkplatz am Friedhof wäre an einer exponierten Stelle, am höchsten Punkt des Baugebiets", sagte Frühauf. Nun sei vorgesehen, den Parkplatz in gleicher Größe an eine andere Seite des Friedhofs zu verlegen. Zudem machten er und Annette Weber, Planerin bei der VG-Verwaltung, klar, dass das Gerücht im Dorf, es müsse ein Abstand zwischen Friedhof und Bebauung eingehalten werden, nicht richtig sei. Es gebe ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts aus dem Jahr 1983, das eine Abstandsregelung zwischen Wohngebiet und Friedhof nicht vorsehe.

Im weiteren Verlauf der Sitzung diskutierten die Ratsmitglieder auch über den Frischemarkt, der sich auf etwa 7700 Quadratmetern Fläche ansiedeln soll. Sie beauftragten die Verbandsgemeinde-Verwaltung, ein Einzelhandelskonzept zu erstellen. Dieses Gutachten bilde die Grundlage zur Genehmigung eines Vollsortimenters mit etwa 1600 Quadratmetern Verkaufsfläche. Es wird angestrebt, die Kosten des Konzepts zwischen der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeinde aufzuteilen.

Zeitzeugen entkräften Gerücht im Dorf



Ein weiteres Thema des Abends waren die Sorgen mancher Nitteler Bürger, am Rand des geplanten Neubaugebiets befände sich eine Mülldeponie aus den 60er Jahren. Es gebe dazu keine Angaben im Altlasten-Kataster der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, sagte Projektentwickler Frühauf. Und auch seine Gespräche mit Zeitzeugen ergaben keine Hinweise auf Ablagerungen von größeren Mengen umweltschädlichen Mülls. Außerdem sagte Frühauf: "Der Bereich hat keine Auswirkungen auf das Baugebiet."

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