Ärger über Defizit im Gemeindewald

KASTEL-STAADT. (dse) Die Entscheidung über den Forstwirtschaftsplan für 2004 fiel denkbar knapp aus: Vier Gemeinderatsmitglieder stimmten dafür, drei dagegen, und es gab eine Enthaltung. Auf der Tagesordnung standen außerdem die Fassadenerneuerung des Bürgerhauses und die Zustimmung zu neuen Windkrafträdern auf dem Saargau.

Erneut weist der Forstwirtschaftsplan von Kastel-Staadt ein Minus aus. Der Betrag hat sich in den letzten Jahren sukzessive gesteigert und beträgt inzwischen 14 570 Euro. Damit ist für Ortsbürgermeister Matthias Rommelfanger "das Ende der Fahnenstange erreicht". "Ich hätte große Lust, einfach alles stehen zu lassen", sagte er in der Sitzung. "Zur Not müssen wir die Lieferverträge kündigen." Die Gemeinde verdient pro Festmeter knapp zehn Euro, würde sie ihren Wald in Ruhe lassen, wäre das Defizit nicht viel größer. In diesem Jahr sollen 625 Festmeter Traubeneichen, Roteichen, Fichten und Douglasien eingeschlagen werden.Intensive Überzeugungsarbeit

Wie Löwen kämpften Helmut Lieser und Herbert Kirchhartz vom Forstamt Saarburg für die Umsetzung der geplanten Waldarbeiten und konnten die Ratsmitglieder "ein letztes Mal" überzeugen. "Ich verspreche Ihnen, dass wir Ihnen im Zuge des anstehenden Forsteinrichtungswerkes eine fachgerechte Planung vorlegen werden, mit der wir die Wende schaffen können", appellierte Helmut Lieser an seine Zuhörer. Allerdings seien auch sie keine Götter, die die steilen Hanglagen, die 90 Prozent des Waldgebietes von Kastel-Staadt ausmachen, wieder gerade machen können. Aber sie würden alle Register der Mechanisierung und Extensivierung ziehen, um eine schrittweise Verbesserung in den Ergebnissen zu erzielen. Zustimmung gaben die Kastel-Staadter auch zu der geplanten Fassadenerneuerung ihres Bürgerhauses in Höhe von 16500 Euro. Zuschüsse soll es von der Denkmalpflege und dem Dorferneuerungsprogramm geben. Der letzte Punkt war eine reine Formsache, denn die neuen Windkrafträder, die die Verbandsgemeinde in vier Bereichen auf dem Saargau aufstellen will, betreffen den Ort nicht. Die Beschlussvorlage hatte eher Mitteilungscharakter.

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