Baustelle in Konz bleibt bis zum Frühjahr
Konz · Die Anwohner der Niedermenniger Straße in Konz müssen länger mit der Baustelle vor ihrer Haustür leben. Der Abschluss der Arbeiten an der Ortsdurchfahrt verzögert sich. Für die Autofahrer bedeutet das, dass sie vermutlich bis März oder April den voll gesperrten Abschnitt umfahren müssen.
Konz. Die L 138-Ortsdurchfahrt in Konz ist seit Juli voll gesperrt und bleibt es bis März oder April 2014. In drei Bauabschnitten wird der Straßenbelag erneuert, werden neue Bürgersteige installiert und neue Wasser- und Abwasserleitungen verlegt.Sehr enger Zeitplan
Der Zeitplan war extrem eng gesteckt, deshalb haben die beteiligten Baufirmen Schnorpfeil (Trier) und Elenz (Konz) auch von Anfang an Gas gegeben. Die schweren Baumaschinen sind im Minutentakt angeliefert worden. Doppelschichten sind seitdem an der Tagesordnung. Noch während die Arbeiter die Baustelle eingerichtet haben, begannen die Maschinenführer zudem, den Bürgersteig am Schulzentrum abzufräsen. Der erste Bauabschnitt vom Schulzentrum bis zur Straße Im Canet wurde innerhalb der sechswöchigen Sommerferien zwischen dem 5. Juli und 16. August durchgepeitscht. Auch der Kreuzungsbereich an der Wiltinger Straße ist in den Herbstferien erneuert worden.
Doch allen Bemühungen zum Trotz geht der ambitionierte Plan nicht auf. "Die Arbeiten können 2013 nicht abgeschlossen werden", sagt Ralf Reger vom Landesbetrieb Mobilität (LBM).
Am zweiten Bauabschnitt zwischen der Straße Im Canet und der Wiltinger Straße ist die Fahrbahn noch aufgerissen, und schweres Gerät ist im Einsatz. Zurzeit werden laut LBM die Kanalleitung zwischen der Wiltinger Straße und der Freiherr von Stein-Straße sowie die Hausanschlüsse für Abwasser und Wasser erneuert. "Zudem erhalten Häuser in der Niedermenniger Straße Gasanschlüsse", erläutert Reger. "Diese Arbeiten werden bis Weihnachten abgeschlossen sein." Dann stehen die Maschinen vorerst still. Die beteiligten Baufirmen haben Betriebsferien vom 20. Dezember bis zum 6. Januar. Danach wollen sie mit dem Straßenbau beginnen.
Der Abschluss des Gesamtprojekts rückt laut LBM drei bis vier Monate nach hinten. Grundvoraussetzung für ein früheres Ende sei immer eine gute Wetterlage, betont Reger. Als Gründe für die Verzögerung des Projekts führt er in erster Linie eine Auftragserweiterung (Gas-, Abwasser- und Wasserleitungen) der VG-Werke und der Stadtwerke Trier an. Zudem sind laut LBM auf Wunsch der Anwohner die Kellerwände von mehreren Anwesen an der L 138 erneuert worden. Hinzu komme, dass an manchen Tagen witterungsbedingt nicht gearbeitet werden konnte.
Stefan Oberbillig von den Verbandsgemeindewerken Konz reagiert etwas verschnupft darauf, dass es jetzt so rüberkommt, als seien die Werke schuld an der Verzögerung. Der Auftrag sei nicht erweitert worden, sondern von Anfang an so ausgeschrieben gewesen. Der LBM habe bei seiner Bauzeit-Prognose die Kanal- und Leitungsarbeiten schlichtweg nicht berücksichtigt.
Die Anwohner reagieren gelassen auf die Verzögerung, schließlich profitieren sie auch. "Es macht mir nichts, wenn die Baustelle jetzt länger dauert als geplant", sagt zum Beispiel Marile Wener. Sie parke zwar zurzeit ihr Auto an der Straße, freue sich aber auf die neue Fahrbahn. "Außerdem wird bei meinem Haus auch der Kanalanschluss erneuert", sagt sie. "Ich komme auch prima mit den Bauarbeitern aus."
