CDU will Webers Rücktritt

GRIMBURG. Mit schwerem Kaliber schießt die Grimburger CDU auf Ortsbürgermei-ster Franz-Josef Weber. Um eine Busbegleitung durchzusetzen, habe er massiven Druck auf das Kindergarten-Personal ausgeübt und mit Kündigungen gedroht. Die CDU fordert Weber daher auf, als Vorsitzender des Kindergarten-Zweckverbands zurückzutreten. Er denke jedoch nicht an eine Demission, sagte Weber.

Wer nach den Kommunalwahlen prophezeit hatte, dass in Grimburg unruhige Zeiten bevorstehen, kann sich bestätigt sehen. Barg schon allein die Konstellation, dass ein Ortsbürgermeister mit seiner Wählergruppe im Gemeinderat gegenüber der CDU in der Minderheit ist, ausreichend Konfliktstoff, so hängt der Haussegen im Hochwaldort mittlerweile völlig schief. Auslöser für die gewaltigen Dissonanzen in Grimburg ist in erster Linie das umstrittene Vorgehen von Ortsbürgermeister Weber in der Frage der Kindergarten-Busbegleitung. Ohne Absprache hatte der Rechtsanwalt in seiner Funktion als neuer Vorsitzender des Kindergarten-Zweckverbands Gusenburg/Grimburg das Personal per Dienstanweisung dazu verpflichtet, die Busbegleitung selbst zu übernehmen. Daraufhin hatte es von vielen Seiten heftige Kritik an der Vorgehensweise Webers gegeben (der TV berichtete). Jetzt fährt auch die Grimburger CDU schwere Geschütze auf. Sie prangert in einem Schreiben die "eigenwilligen Methoden des Ortsbürgermeisters" an. Hätte unter dem Gusenburger Ortschef und früherem Zweckverbands-Vorsitzenden Heinz Schuh (CDU), der dieses Amt per Losentscheid an Weber verloren hatte, noch Harmonie im Kindergarten geherrscht, so sei dort mittlerweile die Unruhe groß."Zusammenarbeit scheint nicht mehr möglich"

"Das Kindergartenpersonal führt die Begleitung am Nachmittag nicht freiwillig durch, wie das so schön von Herrn Weber dargestellt wird. Massiver Druck mit der Androhung von Kündigungen lassen dem Personal wohl keine andere Möglichkiet", attackiert die Grimburger CDU den Ortsbürgermeister. Bei einer Elternversammlung Anfang Oktober habe Weber die Kündigungs-Drohungen nach einigem Zögern auch bejaht, heißt es in dem Schreiben weiter. "Das sind Personalangelegenheiten, die nicht in die Öffentlichkeit gehören. Deshalb werde ich zu diesem Vorwurf nichts sagen", betonte Weber gestern auf TV -Anfrage. Die CDU geht mit ihrer Kritik aber noch weiter: Aus ihrer Sicht sei - anders als von Weber behauptet - keine zufriedenstellende Lösung gefunden, die auf Dauer praktikabel sei. Man distanziere sich deshalb nicht nur von der Vorgehensweise des Ortsbürgermeisters. "Weil eine gute und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Kindergarten-Personal nicht mehr möglich erscheint, fordert die CDU-Fraktion Herrn Weber auf, als Vorsitzender des Zweckverbandes zurückzutreten.""Geist, der stets verneint"

Ein Appell, der ihn jedoch kalt lasse, wie Weber im TV -Gespräch sagt. "Wir haben eine praktikable Lösung gefunden. Die CDU soll ihren Kopf anstrengen und etwas Besseres vorschlagen", beharrt Weber auf seinem Standpunkt und kritisiert seinerseits die Mehrheitsfraktion im Grimburger Rat: "Ich habe in den letzten 15 Jahren keinen konstruktiven Beitrag von der CDU-Fraktion erlebt. Sie ist ein Geist, der stets verneint."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort