Diskutiert bis in die Nacht

Bürger diskutieren über die Zukunft von Oberemmel und dem Konzer Tälchen: Am Montag fand die erste Informationsveranstaltung zum Thema "Dorfentwicklung" im Oberemmeler Gasthaus Adams statt.

 Das Wappen der Stadt Konz besteht aus einem sogenannten Wellengöpel, Anker und roter Rose.. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Das Wappen der Stadt Konz besteht aus einem sogenannten Wellengöpel, Anker und roter Rose.. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Konz-Oberemmel. Rund 50 Bürger wollten sich aus erster Hand informieren, wie Dorferneuerung und Dorfentwicklung im Konzer Stadtteil Oberemmel und im Tälchen mit den Stadtteilen Niedermennig, Obermennig und Krettnach aussehen kann.

Status der Schwerpunkt-Gemeinde

Oberemmels Ortsvorsteher Hermann-Josef Benzkirch hatte gemeinsam mit dem Konzer Bürgermeister Winfried Manns zu einer Informationsveranstaltung mit Rosa Vollmuth, Dorfplanerin aus Kanzem, eingeladen.

Vollmuth wird die Dorferneuerung moderieren, das heißt, sie organisiert Ortsbegehungen und Gesprächsrunden und hilft bei Anträgen und der Beratung zu Förderprogrammen. "Oberemmel ist gemeinsam mit dem Konzer Tälchen zur Investitionsmaßnahmen-Schwerpunkt-Gemeinde (IMS-Gemeinde) vom Land Rheinland-Pfalz ausgewählt worden", erläuterte Benzkirch. Für die Bürger bedeutet der Status einer IMS-Gemeinde, dass sie für private Maßnahmen bis zu 20 000 Euro Fördergelder beantragen können. Benzkirch weiter: "Gewerbebetriebe können Zuschüsse bis zu 40 000 Euro bekommen."

Dass sich die Dorferneuerung nicht nur auf Baumaßnahmen an Häusern und Straßen beschränkt, erläuterte Planerin Vollmuth in ihrem Vortrag: "Ziele sind ein qualitätvolles Leben für alle Generationen, die Integration von Neubürgern und ein kinder- und jugendfreundliches Umfeld. Partner sind daher auch Vereine, freie Gruppen und die Kirchengemeinde." Außerdem gehörten die Verknüpfung von Arbeiten und Wohnen und das Fördern einer nachhaltigen Landwirtschaft dazu.

Bürgermeister Manns versicherte: "Die Behörden in Konz unterstützen die Bürger, dort sitzen die Experten, die über Förderprogramme Bescheid wissen."

Ferner stellte er heraus, dass mit Mitteln der Dorferneuerung die touristische Infrastruktur noch besser werden könne. Moderatorin Vollmuth ergänzte: "In Kanzem wurden zum Beispiel Radwege so verlegt, dass sie an gastronomischen Einrichtungen oder touristischen Attraktionen vorbeiführen. So etwas wäre natürlich auch in Oberemmel und im Tälchen denkbar."

Benzkirch und Vollmuth hatten im Vorfeld vier Arbeitsfelder gefunden, zu denen interessierte Bürger ihre Ideen einbringen könnten. Ein Bereich wäre Weinbau, Landwirtschaft, Tourismus und Landschaftsentwicklung, ein zweiter könnte Fragen zu Verkehr, öffentlichen Plätzen und Gebäuden und Gebäudesanierung behandeln. Als Drittes nannte Vollmuth die Jugendbetreuung, als Viertes den Themenkomplex Kultur, Vereine, Soziales, Medien und Dorfgeschichte.

Fragebögen für die Bürger

An die Besucher der Informationsveranstaltung wurden Fragebögen verteilt, in denen nach Stärken und Schwächen Oberemmels gefragt wurde. Damit war der offizielle Teil beendet.

Nach Hause gingen aber nur die wenigsten. Statt dessen begannen intensive Diskussionen und damit genau die Art der Bürgerbeteiligung, die sich Ortsvorsteher Benzkirch erhofft hatte.

Die nächsten Schritte sehen vor, dass in naher Zukunft eine gleichartige Veranstaltung im Tälchen stattfindet. Über weitere Treffen in Oberemmel wird der Ortsbeirat per Flugblatt informieren.

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