Ein Höllentrip macht Lust auf mehr

Konz · Neue Attraktion in der Saar-Mosel-Stadt: Das erste Mountainbike-Rennen am Sonntag im Stadtwald mit Start und Ziel im Fußballstadion des SV Konz war trotz Wetterkapriolen ein sportlicher Höhepunkt. Tenor aller Beteiligten: "Das macht Appetit auf mehr." Und dazu soll es - so beteuern Veranstalter und Partner - auch kommen.

Konz. Persönlich anwesend war Chris Rea am Sonntag rund um den in Läuferkreisen legendären Wurzelweg zwar nicht. Aber sein "Road to hell" war allgegenwärtig. Denn den "Höllentrip" auf der 6,2 Kilometer langen hügeligen Mountainbike-Strecke hinunter musste jeder der mehr als 100 Teilnehmer zum Schluss bewältigen, bevor der "Wild-Roots"-Parcours zum ersten Mal bewältigt war. In Anlehnung an den Wurzelweg hatte der RV Schwalbe Trier, der Veranstalter dieses Radsport-Ereignisses, das englische Synonym als Namen seines neuen Events gewählt.
Für die Stadt Konz, inklusive der Ortsteile im Tälchen, - an Sportvereinen und sportlichen Ereignissen durchaus reich bestückt - könnte sich mit der Trendsportart Mountainbiking ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln. Denn der Trierer Radsportverein und mit ihm die Turngemeinde Konz haben Großes vor rund ums Mountainbiken. In der Stadt des Könener Rad-Heroen Reimund Dietzen, selbst auf Straße und im Gelände international einer der besten seiner Zeit, könnte dieses Körnchen, das da am Sonntag in die Erde fiel, durchaus einmal reife Frucht tragen.
Der Konzer Bürgermeister Karl-Heinz Frieden war vor Ort voll des Lobes: "Als Rennleiter Rudi Baltes und sein Team vor ein paar Monaten mit dieser Idee auf mich zukamen, habe ich sofort gemerkt, dass dahinter viel Professionalität in der Organisation stecken muss. Konz ist auch mit seinen vielen Plätzen und Hallen eine wirkliche Sportstadt. Ich sehe ja selbst, welche Stimmung hier schon beim ersten Mal herrscht. Das sollte den Organisatoren Mut für die Zukunft und ein volles Stadion machen."
Der RV Schwalbe glänzte zur Premiere mit einem mustergültig vorbereiteten Parcours, einer großen Helferschar und Sicherheitskräften. Hinzu kam der Standortvorteil: "Das schmucke Stadion in der Stadt ist doch als zentraler Punkt für Zieleinlauf und Siegerehrung für eine solche Veranstaltung wie geschaffen." Das jedenfalls war die Meinung von Rennleiter Rudi Baltes, der gemeinsam mit seiner Frau Stephanie das erste "Wild-Roots"-Rennen am Sonntag organisatorisch über die Bühne brachte.
Dass Bedarf an einer solchen zusätzlichen Sportattraktion in der Saar-Mosel-Metropole besteht, zeigte auch die Zuschauerzahl, die im Laufe des Sonntags trotz Nieselregen und dunklen Wolken stetig anstieg. Auf den Tribünen des Stadions wurden die Athleten beim Zieleinlauf begeistert empfangen, und an den steilen Rampen und den zum Teil glitschigen und von Wurzeln übersäten Gefällestücken im Wald gab es von Schaulustigen Aufmunterung und Anfeuerung. Etliche Radsportfreunde waren selbst mit ihrem Drahtesel unterwegs.
In ein paar Wochen soll eine erste Bilanz gezogen und dann auch die Zukunft beraten werden: "Im September setzen wir uns zusammen. Dann wollen wir Nägel mit Köpfen machen", bekräftigen Schwalbe-Chef Günter Steffgen und Hans-Joachim Schalm, Vorsitzender der Turngemeinde Konz. Und Rudi Baltes fügte im Brustton der Überzeugung hinzu: "Wir haben jedenfalls nicht die ganze Arbeit bei der Vorbereitung auf uns genommen, um nach dem ersten Mal wieder aufzuhören."

Weiterer Bericht zum "Wild-Roots"-Rennen:
Extra

Karl-Heinz Frieden (Bürgermeister Konz): "Ich drücke beiden Vereinen die Daumen, dass das mit ihrer geplanten Zusammenarbeit in Zukunft so klappt, wie sie sich das vorstellen. Wenn sich diese Veranstaltung auf Dauer etablieren sollte, dann wäre das für die betreffenden Vereine, aber auch für die Stadt Konz eine Win-win-Situation." Hans-Joachim Schalm (Vorsitzender TG Konz): "Ich freue mich, dass die Schwalbe bei ihrer Suche für ein solches Terrain unsere Strecke hier in Konz gefunden hat. Ich möchte noch nicht zu viel sagen, aber nach dem, was ich heute gesehen habe, bietet sich eine Zusammenarbeit zwischen dem RV Schwalbe Trier und der TG Konz für eine gemischte Rad-/Laufveranstaltung in den nächsten Jahren auf hohem Niveau einfach an." Mario Kutschke (Teilnehmer und sportlicher Leiter Radsport des SV Bekond): "Großes Lob für die Organisation. Die Veranstalter wissen selbst, dass das erste neue Rennen das schwerste ist. Aber der Verein muss einen langen Atem auf Jahre hinaus haben und sich einen Namen in der Szene machen. Dann kann sich ,Wild Roots\\' zu einer echten Marke im Mountainbiking entwickeln, und das nicht nur in unserer Region." jüb

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