Ein Seelsorger zieht schweren Herzens gen Norden

Ende des Monats heißt es für Klaus Elfert Abschied nehmen von den Pfarreiengemeinschaften Schillingen und Hermeskeil. Der Diakon wechselt aus gesundheitlichen Gründen an die Nordsee. Die von ihm mit auf den Weg gebrachte Hermeskeiler Tafel führen Ehrenamtliche weiter.

 Der Umzug nach Norddeutschland fällt ihm schwer: Diakon Klaus Elfert mit Ehefrau Stephanie und ihrem jüngsten Sohn Silas. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Umzug nach Norddeutschland fällt ihm schwer: Diakon Klaus Elfert mit Ehefrau Stephanie und ihrem jüngsten Sohn Silas. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. Der Abschied fällt ihm nicht leicht. Seit sieben Jahren lebt und arbeitet Diakon Klaus Elfert im Hochwald: fünf Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Hermeskeil, zwei Jahre in Schillingen. Nesthäkchen Silas, knapp zwei Jahre alt, ist im Hochwald geboren, seine Brüder Lukas (12) und Jonas (11) wurden hier eingeschult.
Der Wechsel sei für die ganze Familie schwer, räumt ihr Vater (42) ein, der wegen seines Asthmas eine Stelle im Raum Jever angenommen hat. Was ihm den Abschied ein wenig erleichtert, ist die Hermeskeiler Tafel in guten Händen zu wissen. Das von ihm mitinitiierte Angebot werden Ehrenamtliche weiterführen. Daher nimmt er vom Hochwald vor allem die vielen geknüpften Kontakte mit sowie "Begegnungen mit den offenen Menschen".
Menschen zur Seite stehen


Im neuen, mehr evangelisch geprägten, Wirkungskreis erwarten ihn sechs Kirchengemeinden mit rund 10 000 Katholiken. "Es wird bestimmt ganz viele spannende Arbeitsfelder für einen Diakon dort geben", freut er sich auf seine künftigen Aufgaben.
In erster Linie wird er zuständig sein für Kommunion- und Firmvorbereitungen, Wortgottesdienste oder Schulunterricht. Darüber hinaus will er sich weiterhin als Notfallseelsorger und Begleiter von Trauerreden engagieren. Menschen in schweren Situationen zur Seite stehen ist ihm wichtig - ebenso wie liturgische Feiern für alle, "die partnerschaftlich unterwegs sind". Gänzlich fremd ist ihm die künftige Heimat nicht. Bei Urlaubsaufenthalten boten er und Ehefrau Stephanie dort in Kooperation den Pfarreien vor Ort "Urlauber-Seelsorge" an. Ihre Kinder brachten sich ein bei Angeboten für Gleichaltrige.
Einen Nachfolger gibt es laut Kai Georg Quirin, seit August Pfarrer der Gemeinschaft Schillingen mit knapp 11 000 Katholiken, noch nicht. Durch den Weggang von Gemeindereferentin Anita Ludwig (der TV berichtete) ist Kaplan Axel Feldmann vorerst alleine. Eine wichtige Stütze sind engagierte Ehrenamtliche, die Kranke besuchen und ihnen die Kommunion geben oder auch organisatorische Aufgaben übernehmen. Nach ersten Gesprächen mit der Personalabteilung hofft Quirin auf eine zügige Neubesetzung der Stellen. Dechant Clemens Grünebach geht hingegen davon aus, dass es darüber Sommer werden wird. Die Personaldecke sei derzeit im gesamten Bistum dünn. Vor fünf Jahren habe es in der heutigen Pfarreiengemeinschaft Schillingen noch ganz anders ausgesehen. Damals seien fünf Hauptamtliche beschäftigt gewesen: Priester in Reinsfeld, Schillingen und Zerf sowie Gemeindereferenten in Zerf und Schillingen. Dass nun Pfarrer und Kaplan alleine dastehen, ist bistumsweit keine Seltenheit. Laut Pressesprecher Stephan Kronenburg sind momentan rund 50 Stellen vakant: Sechs für Pfarrer, drei für Diakone im Hauptberuf, fünf für Pastoralreferenten und 36 für Gemeindereferenten. urs

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort