Eine Brücke ohne Straßenanschluss

Im Industriegebiet Saarmündung steht eine Brücke, die Wasserliesch mit Konz-Könen verbindet. Allerdings kann sie von Autofahrern nicht genutzt werden, weil sie bisher über keiner Straße erreichbar ist.

 Der Wasserliescher Ortsbürgermeister Herbert Rausch (links) und Ferdinand Hein vor der Brücke ohne Straßenanschluss über dem Fuchsgraben. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Der Wasserliescher Ortsbürgermeister Herbert Rausch (links) und Ferdinand Hein vor der Brücke ohne Straßenanschluss über dem Fuchsgraben. TV-Foto: Max Henning Schumitz

Wasserliesch/Konz-Könen. Ferdinand Hein ist oft zu Fuß zwischen Wasserliesch und Konz unterwegs. Auf einer seiner Routen steht seit gut 18 Monaten eine Brücke. Die Brücke im Industriegebiet Saarmündung hat allerdings einen Schönheitsfehler: An beiden Enden gibt es nur einen geschotterten Weg, der zur nächsten Straße führt.

"Obwohl die Brücke eine Autobrücke ist, ist sie mit dem Auto nicht befahrbar", stellt Hein fest. Verstehen kann er das nicht. "Diese Verbindung vom Wasserliescher Industriegebiet Granahöhe ins Industriegebiet Konz-Könen über den sogenannten Fuchsgraben wäre perfekt", sagt er. Der Fuchsgraben ist die Grenze zwischen den beiden Gemarkungen Wasserliesch und Könen, bis 1794 verlief hier die Grenze zwischen dem Kurfürstentum Trier und der Grafschaft Luxemburg.

Auch Herbert Rausch, Ortsbürgermeister von Wasserliesch, ist unzufrieden. Er fordert: "Die Brücke muss schnell mit ihren Straßenanschlüssen fertiggestellt werden."

Nach Auskunft des Zweckverbands Wirtschaftsförderung im Trierer Tal ist geplant, die Brücke in das Straßennetz einzubinden. Wann dies passieren soll, kann der Geschäftsführer des Zweckverbands, Lothar Weis, momentan allerdings nicht sagen. Der Grund für die Verzögerung ist, dass der Eigentümer eines Grundstücks, über das die Anbindung der Brücke an die Straße realisiert werden soll, seinen Grund und Boden nicht an den Zweckverband verkaufen will. "Zurzeit läuft daher ein Umlegungsverfahren. Erst nach Abschluss dieses Verfahrens können wir die Brücke auf beiden Seiten des Fuchsgrabens erschließen", erläutert Weis. Bei dem Verfahren werde nach einem Ersatzgrundstück für den Eigentümer gesucht. Das Problem sei erst während des Brückenbaus aufgetreten. Bisher hat der Zweckverband für den Bau der Brücke rund 350 000 Euro investiert.

Bis die Brücke ans Straßennetz angeschlossen wird, kann sie nur von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Der 14-jährige Jonathan Burg nutzt sie beispielsweise, um die Strecke zwischen beiden Orten abzukürzen. "Ich fahre gerne über die Brücke, weil hier keine Autos fahren. Außerdem kann ich mit meinem Rad die Erdhügel an den Brückenenden nutzen, um Sprünge zu üben." ExtraDer Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal wurde 1962 gegründet. Er soll das wirtschaftliche Entwicklungspotenzial der Region Trier fördern. Der Landkreis Trier-Saarburg ist mit 20 Prozent am Verband beteiligt, die Stadt Konz und die Gemeinde Wasserliesch mit je 7,5 Prozent. Der Verband betreut den Trierer Hafen, das Güterverkehrszentrum und die Industriegebiete Trierweiler-Sirzenich (Trierweiler), Irscher Straße (Saarburg) und Granahöhe/Saarmündung in Konz. (itz)

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