Nittel / Wellen / Temmels. (jbo) Wird die Grundschule St. Marien in Nittel die dritte GanztagsGrundschule in der Verbandsgemeinde Konz? Ginge es nach dem Wunsch von über 60 Besuchern einer Informationsveranstaltung im Nitteler Bürgerhaus, wäre die Frage nicht "ob", sondern "wann".In der Grundschule St. Johann in Konz-Karthaus übertrifft die Nachfrage nach der Ganztagsschule zurzeit alle Erwartungen. An der Saar in Wiltingen wird nach den Sommerferien ebenfalls der Ganztagsbetrieb eingeführt. "In der Verbandsgemeinde fehlt noch an der Obermosel ein entsprechendes Angebot", sagt Karl-Heinz Frieden, Erster Beigeordneter in der VG Konz. "Die Nachfrage nach Ganztagsplätzen in den Kindergärten in Wellen und Nittel ist sehr groß", weiß Frieden, der in der VG für die Schulen in städtischer Trägerschaft zuständig ist. "Es ist vorhersehbar, dass es daher auch zu einer steigenden Zahl von Ganztagsschülern in den Grundschulen kommen wird."Das sehen viele Eltern offenbar genauso. Aber vor Sommer 2009 wird die Ganztagsschule (GTS) in Nittel auf keinen Fall eingeführt, erklärte Frieden, da das Kultusministerium erst zum Jahresende 2008 endgültig entscheide, welche Schulen in das Förderprogramm für die GTS aufgenommen würden.Ulrich Müller, Lehrer am Gymnasium Konz und sogenannter "GTS-Moderator", erläuterte in seinem Vortrag, welche Arten von Ganztags-Grundschule möglich sind: "Entweder läuft der Unterricht wie bisher bis zum Mittag, und am Nachmittag werden AGs für Sport, Musik, Theater usw. angeboten - das nennt sich dann ‚additive GTS'. Oder man krempelt den ganzen Schulbetrieb um und entwickelt die ‚rhythmisierte GTS'. Dabei wechseln sich über den ganzen Tag verteilt Unterricht, Förderung, Projektarbeit und Freizeitgestaltung ab."Welche Art der Ganztagsschule angeboten wird, hängt von der Anzahl der Anmeldungen ab. Müller: "Der rhythmisierte Unterricht geht nur, wenn eine ganze Klasse Ganztagsunterricht hat. Sollten die Anmeldungen nicht für eine komplette Klasse ausreichen, geht nur die ‚additive GTS'".Die Ganztagsschule ist in der Regel von montags bis donnerstags achtstündig - in etwa von 8 bis 16 Uhr. Wie die Betreuung freitags aussieht, ist offen. "Die Menschen arbeiten doch auch am Freitag länger als bis 12 oder 13 Uhr", zeigte Karl-Heinz Frieden einen Schwachpunkt auf.Die Einrichtung einer GTS muss nicht nur von den Eltern gewünscht und vom Schulträger finanziert werden. Auch die Schulleitung und die Lehrer müssen sich für die GTS aussprechen. Mindestens 36 Anmeldungen müssen vorliegen, damit das Ministerium über den Antrag der Schule entscheiden kann, klärte Ulrich Müller die anwesenden Eltern auf. Wer sich an dem Informationsabend nicht direkt einen Antragsvordruck mitgenommen hat, kann sich auch bei der VG Konz bei Petra Musti (Telefon 06501/83191) anmelden.