Gefahrenstelle für Fußgänger

Irsch · Ein 87-Jähriger aus Irsch stirbt nach einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 407 im Krankenhaus. Er wollte die Straße in Höhe der Kirche überqueren, als er von einem 20-jährigen Autofahrer erfasst wurde. Ortsbürgermeister Jürgen Haag kritisiert den Landesbaubetrieb Mobilität (LBM), weil dieser sich weigert, die Gefahrenstelle zu entschärfen.

Irsch. Zwischen 3000 und 4000 Autofahrer sind laut Jürgen Haag täglich auf der B 407 unterwegs, die das Dorf in der Mitte teilt. Einen Tag nach dem tödlichen Unfall auf der Straße ist der Ortschef immer noch geschockt. Ein 87-Jähriger wollte am Montag gegen 19 Uhr die Straße in Höhe der Kirche überqueren, als er von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurde. Er starb wenig später in einem Trierer Krankenhaus. Unfallverursacher war laut Polizei ein 20-Jähriger aus der VG Saarburg, der mit seinem Wagen aus Richtung Zerf kam. Ob ein Fehlverhalten der Grund für den Unfall war, oder es andere Ursachen für den tödlichen Unfall gab, konnte die Polizei gestern noch nicht abschließend sagen..
Aber schon jetzt ist für Haag klar, dass sich an der Verkehrssituation entlang der B 407 schnell etwas ändern muss. "Erst im Mai war ein junges Mädchen bei einem Unfall an der gleichen Stelle so schwer verletzt worden, dass es eine Woche lang im Krankenhaus behandelt werden musste", erzählt der Ortschef.
Ihn frustriert vor allem die ermüdende Diskussion mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM), der die von der Ortsgemeinde in der Vergangenheit gemachten Vorschläge immer wieder abgelehnt habe. "Es gibt innerorts drei Bereiche, in denen die B 407 von Fußgängern überquert wird", sagt Haag. "Zwischen der Kirche und dem Sportzentrum, an der Einmündung Büster Straße und in Höhe der Grundschule."
Für den letztgenannten Übergang zeichnet sich laut Haag eine Lösung ab. Dort habe der LBM jetzt zugesagt, dass er Schilder mit dem Zusatz "Vorsicht Schule" anbringen wolle. Aber das ist dem Ortsbürgermeister nicht genug. "Wenn schon die 3000 bis 4000 Autos jeden Tag nicht ausreichen, damit eine Ampel aufgestellt oder ein Zebrastreifen auf die Straße aufgemalt wird, sollte die Fahrbahn wenigstens optisch eingeengt werden", fordert Haag.
Er fürchtet, dass sich Ältere und Kinder bald nicht mehr trauen, die Straße zu überqueren. Haag sieht den LBM in der Pflicht, die B 407 für Fußgänger sicherer zu gestalten. Eine Stellungnahme des LBM war gestern nicht zu bekommen, da der zuständige Sachbearbeiter auf einem Seminar war. itz
Extra

Auf der B 407 im Zuständigkeitsbereich der Polizei Saarburg hat es 2014 wiederholt gekracht. Der Fußgänger vom Montagabend ist in diesem Jahr das bislang letzte von fünf Opfern, die nach einem Verkehrsunfall auf der Strecke starben. Im April kam ein 57-jähriger Autofahrer aus dem Saarland bei Zerf ums Leben. Anfang September starben zwei Schwestern bei Saarburg nach einem Frontalzusammenstoß mit einem LKW. Zwei Wochen später verunglückte ein 44-jähriger Motorradfahrer aus der VG Kell bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Motorradfahrer zwischen Irsch und Vierherrenborn tödlich. itz

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort