Geldsegen für die Kapelle

Überraschung: Die arg lädierte Kapelle in den Kölliger Weinbergen kann dank einer privaten Erbschafts-Spende winterfest gemacht werden.

Nittel/Saarburg. (jbo) Bei Touristen ist die Kölliger St.-Rochus-Kapelle, die malerisch in die Obermosel-Landschaft eingebettet ist, als Fotomotiv sehr beliebt. Aus der Nähe betrachtet fällt allerdings auf, dass die anmutig in den Weinbergen über Nittel liegende Kirche in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand ist. Das Dach ist undicht, rund um den Turm dringt Wasser ein, und der Dachfirst löst sich allmählich in seine Bestandteile auf. "Der letzte große Sturm hat dazu noch ein Fenster zerstört", sagt der der Nitteler Pastor Adolf Stüber und zeigt auf einen weiteren Baumangel.Abhilfe schaffen jetzt - zumindest teilweise - großzügige Spender. Pierre Weber aus Saarburg übergab Pastor Stüber einen Scheck über eine vierstellige Summe. Webers Frau Ursula kam mit Eltern und Geschwistern vor 40 Jahren als junges Mädchen aus Oberschlesien nach Köllig. Heimat-Gefühl und fester Glaube

Die Aussiedlerfamilie, insbesondere Mutter Martha Pietruschka, fühlte sich in Köllig direkt heimisch, weil sie so freundlich aufgenommen wurde in der für sie vollkommen unbekannten Umgebung. Daneben half die feste Verwurzelung im katholischen Glauben über viele Schwierigkeiten hinweg.Als Martha Pietruschka vor genau zwei Jahren starb, entschied die Familie, dass das schmale Erbe gespendet wird. Neben dem Scheck für die Kölliger Kapelle hatten die Geschwister noch für die kleine Kirche im Nitteler Ortsteil Rehlingen eine neue Lautsprecher-Anlage gestiftet. Der Nitteler Pastor Adolf Stüber ist hocherfreut über die unerwartete Gabe: "Jetzt kann der Turm noch in diesem Jahr renoviert werden."

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