Garten Grimburg: Für eine bunte Vielfalt im Garten

Grimburg · „Eine Staude ist eine mehrjährige Pflanze, die sich so stark vermehrt hat, dass sie geteilt werden muss“, sagt Harry Ostermann, Gärtnermeister bei der Verbandsgemeinde Hermeskeil. Doch einfach auf den Kompost werfen?

 Spaß mit Pflanzen: Gisela Ostermann (Dritte von links) kennt ihre langjährigen Besucher.

Spaß mit Pflanzen: Gisela Ostermann (Dritte von links) kennt ihre langjährigen Besucher.

Foto: Herbert Thormeyer

„Dazu sind die Pflanzen viel zu schade“, weiß Georg Herres vom Arbeitskreis Ortsgestaltung Grimburg. Denn mit einer Staudenbörse lassen sich nicht nur Pflanzen retten, damit neue Gärten im nächsten Frühling bunt und prachtvoll gestaltet werden können, nein, sie erfüllen auch einen guten Zweck.

„Mit dem Erlös verschönern wir den Ort in fünf bis zehn Arbeitseinsätzen im Jahr“, sagt Gisela Ostermann, Mitbegründerin der Grimburger Staudenbörse, die 2019 Jubiläum feiert. Leute bringen Stauden zum Tausch mit oder kaufen welche gegen eine Spende. Bei rund 500 Besuchern kommen, Kaffee und Kuchen mitgerechnet, in jedem Jahr gut 1000 Euro zusammen, mit denen beispielsweise das Willkommensschild und das Kreuz mit Sitzbank am Ortsrand auf Vordermann gebracht werden oder ein Beutelspender für Herrchen von Vierbeinern angeschafft wird, damit der Friedhof und Umgebung frei von Hinterlassenschaften bleibt. Es wird auch Geld gespendet, beispielsweise für die Orgel in der kleinen Kirche von St. Medardus.

Die Initiative hat zehn Aktive, die gern neue Helfer begrüßen. Der Kontakt läuft über Georg Herrig, Telefon 06589/9188918. Er sagt: „Wir sind zwar kein Verein, aber trotzdem absolut gemeinnützig tätig.“ Gesammeltes Geld bleibt komplett im Ort. Außerdem hat man sich der Aktion Blühende Landschaften angeschlossen, um gegen das Insektensterben zu kämpfen.

Aus rund 100 Pflanzenarten, Hecken und Knollen, konnten die Besucher diesmal wählen. „Die Leute fragen nach dem besten Standort, der Größe, die eine solche Pflanze erreicht und vor allem, welche Farben ihre Blüten haben“, so informiert Gärtnermeister Ostermann die Besucher.

Die Gartenfreunde dafür kommen schon mal aus Trier oder Saarbrücken. Aus Leiwen reiste Helga Herres an, nicht nur wegen der Verwandtschaft und der Pflanzen, sondern weil es sich auf dem Dorfplatz bei Kaffee und Kuchen bei warmem Herbstwetter gut aushalten lässt: „Das ist immer ein gemütliches Beisammensein.“

Derweil hatten die Kelterfreunde Grimburg gut zu tun, denn es ist ein gutes Apfeljahr. Manch einer brachte seine Äpfel mit und bekam sie in frischen Saft umgewandelt.

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