Hütte, Flur und neue Häuser

Ende des Jahres wird Rascheid voraussichtlich wieder schuldenfrei sein. Die Erschließung des Neubaugebiets wurde in fünf Jahren geschultert. Und das trotz Projekten wie der Grillhütten-Sanierung und der Renaturierung im Rahmen der Aktion "Blau".

 Ortsbürgermeister Andreas Ludwig ist zufrieden mit der Renovierung der Rascheider Grillhütte, die häufig vermietet wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ortsbürgermeister Andreas Ludwig ist zufrieden mit der Renovierung der Rascheider Grillhütte, die häufig vermietet wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Rascheid. (urs) Unterm Strich weist der Rascheider Haushalt zwar ein Minus aus, dennoch ist das Zahlenwerk solide. Denn im Defizit von 184 743 Euro stecken 282 361 Euro vorsorgliche Abschreibungen. "Das ist ja nichts, was wir jetzt aufbringen müssen", sieht Ortsbürgermeister Andreas Ludwig das gelassen. Denn diese Beträge dienen als Sicherheit für künftige Renovierungen und Anschaffungen. Auch aus dem Plus des Forsts werde durch Abschreibungen für Waldwege ein Minus.

Wichtiger ist dem Gemeinde-Chef, dass der Ort seine Schulden ablösen kann. 21 500 Euro waren noch abzutragen aus der 2005 begonnenen Erschließung des Neubaugebiets. Ende 2009 dürfte Rascheid wieder wie vor der Erschließung schuldenfrei sein. Neben Bescheid seien sie eine von zwei schuldenfreien Gemeinden in der Verbandsgemeinde, betont Ludwig. Rücklagen von 60 500 Euro konnten in Projekte wie die Sanierung der vermietbaren Grillhütte investiert werden, in die 24 000 Euro gesteckt wurden.

Ein zweiter dicker Posten im diesjährigen Hauhalt sind 10 000 Euro für ein "Aktion Blau"-Projekt im Rahmen der Flurbereinigung. Den Großteil der 200 000 Euro zahlt aber das Land. Die Gemeinde ist mit fünf Prozent für den Kauf von Parzellen im Umfeld von Markenbach und Rasbach in der Pflicht. Bei starkem Regen gebe es dort immer Probleme, erklärt Ludwig. Daher sollen Fichten gefällt und Bachläufe renaturiert werden. Langfristig werden Mulchen und Beweidung die Täler offenhalten. Für die Zukunft sind zudem 5000 Euro Planungskosten für den Umbau des Hauses Nonninger in einen Bauhof angelegt. Je 1000 Euro stehen bereit für Spielplatzgeräte und Verkehrsschilder. Nach Aufbrauchen der Rücklagen will die Gemeinde nun wieder tüchtig sparen. Da in den nächsten Jahren keine größeren Investitionen anstehen und auch kein Kredit benötigt wird, stehen die Chancen gut, 2012 trotz Abschreibungen wieder mit einem Plus dazustehen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden nimmt Rascheid mit seinen fast 20 Betrieben noch ordentlich Gewebesteuer ein (21 000 Euro in 2009). Eine weitere potenzielle Einnahmequelle sind die Baugrundstücke. Die Nachfrage könnte zwar besser sein, denn von 29 Parzellen sind erst vier verkauft, davon zwei Privatgrundstücke. Für ein Dorf wie Rascheid sei das aber nicht schlecht, meint Ludwig. Ein oder zwei Käufer reichten pro Jahr, um den Haushalt jeweils ausgleichen zu können. Eine weitere - indirekte - Einnahmequelle ist der Dorfsaal. Dass Rascheid kein Gemeindehaus unterhalten müsse, spare Geld. So ist Ludwig froh, dass der Ort sich an der Sanierung eines privaten Gaststätten-Saals beteiligt hatte. Denn im Gegenzug können Vereine und Gemeinde diesen bisher kostenlos nutzen.

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