Idyllisches Plätzchen mitten im Müll

Ursprünglich sollte der Waldparkplatz an der Landesstraße 135 zwischen Saarburg und Mannebach der Erholung dienen. Doch das idyllische Plätzchen verkommt immer mehr zur Müllhalde - regelmäßig laden Unbekannte ihren Hausmüll, alte Reifen und anderen Unrat dort ab. Die Kosten für die Entsorgung gehen in die Tausende.

Saarburg/Mannebach. Jeden Tag fährt Gabi Weidert mit dem Auto von ihrem Wohnort Mannebach nach Saarburg zur Arbeit. Auf ihrer Fahrt über die Landesstraße 135 kommt die 50-Jährige an einem kleinen Parkplatz vorbei, der - ausgestattet mit einer Sitzgruppe aus Holz unter schattenspendenden Bäumen - Durchreisende zur Rast einlädt. Oder besser gesagt: einladen sollte. Denn das idyllische Plätzchen inmitten der "grünen Lunge" verkommt zusehends zur Müllhalde. Gabi Weidert berichtet: "Ich habe dort schon oft große Mengen Sperrmüll, Haushaltsabfälle und anderen Dreck gesehen. Überall, wo das Thema angesprochen wird, ärgert man sich über den Zustand."Dabei gehört das Entsorgen von Haushaltsabfällen nicht mal zu den schlimmsten Umweltsünden, die an Park- und Rastplätzen begangen werden. Klaus Wagner, Fachgruppenleiter Betrieb beim Trierer Landesbetrieb Mobilität (LBM), erklärt: "Vielfach wird auf diese Weise auch Sondermüll wie Öl, Farben und Reifen entsorgt." Das Problem: Der Straßenbaulastträger - im Fall der L 135 ist das die zum LBM gehörende Straßenmeisterei Saarburg - muss die Abfälle beseitigen, und die Kosten dafür belaufen sich laut Wagner inzwischen auf mehrere tausend Euro jährlich. Darin enthalten sind die Personal- und Fahrzeugkosten ebenso wie die Kosten für die fachgerechte Entsorgung des Abfalls. Regelmäßig wird auf den Parkplätzen aufgeräumt. So werden die aufgestellten Müllbehälter nach Auskunft von Klaus Wagner einmal pro Woche geleert. Behörden scheinen machtlos

Was den Waldparkplatz zwischen Mannebach und Saarburg betrifft, scheint das Ganze allerdings einer Sisyphosarbeit zu gleichen. Denn: "Wenn der Müll mal weggeräumt wird, ist spätestens am nächsten Tag wieder alles verdreckt", weiß Gabi Weidert zu berichten. Offenbar seien die Behörden machtlos.Verärgert ist die Frau aus Mannebach aber vor allem über den oder die Unbekannten, die ihren "Mist" auf dem Parkplatz abladen. "Es ist schlimm, dass es Menschen gibt, die so was machen. Dabei kommt die Müllabfuhr doch zu jedem", sagt sie. Die 50-Jährige hat auch schon selbst die Initiative ergriffen und in den Abfallbergen nach Hinweisen auf den oder die Verursacher gesucht - vergeblich. Vorschläge, wie das Problem möglicherweise in den Griff zu bekommen ist, hat Gabi Weidert auch. Dazu gehört beispielsweise eine Überwachung per Kamera. "Notfalls muss man den Platz schließen." Extra Abfall-Entsorgung auf Park- und Rastplätzen: "Müllbehälter an Parkplätzen dienen ausschließlich der Entsorgung von Reiseabfällen, die beim Benutzen der Parkplätze anfallen", erklärt Klaus Wagner vom LBM Trier. Es sei nicht zulässig, Hausmüll, Garten- und Bauabfälle sowie Sperrmüll auf den Plätzen abzuladen, denn dabei handele es sich um "widerrechtliche Abfallentsorgung". "In einzelnen Fällen bringen wir das bei der Polizei zur Anzeige. Wenn der Verursacher ermittelt werden kann, drohen ihm erhebliche Geldstrafen sowie eine Schadenersatzforderung des Straßenbaulastträgers", sagt Wagner und fügt hinzu: "Natürlich gibt es Beschwerden aus der Bevölkerung und von den Kommunen. Leider wird das Delikt der illegalen Müllentsorgung aber vielfach als Bagatelldelikt angesehen, so dass auch die soziale Kontrolle nur unzureichend funktioniert." (hpü)

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