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Zum Artikel "Langer Weg zum schnellen Internet" (TV vom 7. November 2014):

Als weiße Flecken bezeichnet die Europäische Kommission Gebiete, in denen eine Breitbandversorgung privatwirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Beispiele dafür sind kleine Orte wie Söst und Bilzingen in der Gemeinde Wincheringen. 2008 hat die Europäische Kommission 141 Millionen Euro Subventionen für solche Gebiete gewährt. Dass die VG Saarburg auch 2014 in den meisten Dörfern auf dem Saargau nur "langfristige Lösungen" für die Breitbandversorgung sieht, bedeutet im Klartext: Viele Ortschaften der VG Saarburg sind bereits seit Jahren vom technologischen Fortschritt in Bezug auf Internet anbindung abgehängt und es gibt auch kein Konzept, dies zu ändern. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso in einigen Gemeinden oder Ortsteilen Breitband möglich ist (zum Beispiel Fisch) und in dem zwei Kilometer entfernten Söst oder Bilzingen gar nichts geht. Die Zusammenarbeit der VG Saarburg mit der Firma Telecab ist sehr kritisch zu sehen. Beständig funktionierende Anbindungen gibt es offensichtlich nicht; Familie Hempel ist nur ein Beispiel von vielen. Bereits 2005 bis 2008 haben Bürger der VG Konz sehr schlechte Erfahrungen mit diesem Anbieter gemacht. Wenn die Gemeinden im ländlichen Raum weiterhin nur Einzelaktionen zur Breitbandversorgung unternehmen, werden weder die großen noch die kleinen Anbieter einen Anreiz haben, vergleichbare Technologie mit transparenter Preisgestaltung anzubieten. Es entstehen sehr unterschiedliche Lösungen, deren langfristige Unterhaltung und technologische Weiterentwicklung die jeweiligen Haushalte überfordern wird. Eine zukunftsfähige Datenrate von mindestens 40 Mbit/S ist in der Regel nicht vorgesehen. Offensichtlich werden die Gemeindeverwaltungen mit diesem ebenso komplexen wie wichtigen Technologie-Thema alleine gelassen und finden auch keinen Weg, sich untereinander abzustimmen. Die Gemeinden befinden sich untereinander im Wettbewerb um Lösungen der Anbieter. Mit diesem Ansatz werden die Bürger auch bei der von der Bundesregierung angekündigten nächsten Breitband-Förderung wieder leer ausgehen. Alfons Klein, Wincheringen-Söst

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