Katze, Maus und Lesedrache

Kanzem · Bei Bruno Unisono tanzen die Hexen, flitzen die Mäuse und lesen die Drachen Gedichte vor. Rund 40 Kinder und ihre Eltern hatten viel Spaß in der Alten Schule in Kanzem.

 Die Kinder in der Alten Schule Kanzem haben viel Spaß beim Mitspielspaß „Drachen –Hexen – schlaue Mäuse“. TV-Foto: Dorothee Quaré

Die Kinder in der Alten Schule Kanzem haben viel Spaß beim Mitspielspaß „Drachen –Hexen – schlaue Mäuse“. TV-Foto: Dorothee Quaré

Kanzem. "Hokus pokus Besenstiel - Hexen ist ein Kinderspiel!", rufen zwei bis drei Dutzend Kinder im Chor. Einige von ihnen sitzen auf Teppichen direkt vor der Bühne in der Alten Schule. Mehr und mehr Kleine trauen sich nach vorne, wo Bruno Unisono seine Späße macht. "Drachen - Hexen - schlaue Mäuse" heißt der Mitspielspaß, organisiert von der VHS Kanzem im Rahmen der Kreiskulturtage.
Julius darf eine Maus halten - keine echte natürlich. Einen Meter weiter liegt der Zauberhut, da soll sie reinspringen. "Julius, wirf!", ruft ein Mädchen schließlich. Doch da taucht aus dem Zauberhut eine Katze auf ... Die Kinder lachen, als Bruno Unisono dann auch noch seine Perücke verliert und zwei verschiedene Socken entblößt. Als er in seinem großen Koffer wühlt, trauen sich einige nah ran. Da! Über dem Koffer erscheint ein Drache. Und er hat etwas im Mund. Die Maus?
Nein, ein Buch. Und auf der Kappe, die Bruno Unisono nun trägt, steht "Lesen macht stark". Und schon lernen die Kinder ein kleines Gedicht auswendig. "Etliches hat sich ganz anders ergeben, als ich es geplant hatte", stellt Bruno Unisono alias Bruno Plum (71), pensionierter Kunsterzieher aus Kanzem, fest. Bereits seit fünfzig Jahren mache er gern Mitmach-, Improvisations- und Straßentheater, berichtet er. Sein Mitspielspaß hänge vom Alter und der Anzahl der Kinder ab: "Wenn sie aktiv werden, steuere ich oft in eine ganz andere Richtung. Ich bin selbst überrascht, was dabei herauskommt."
Eines seiner Anliegen sei es, die Fantasie der Kinder zu fördern, frei von Schablonen: "Es gibt so viele vorgefertigte Bilder. Mir kommt es darauf an, dass die Kinder eigene Bilder entwickeln können. Kinder lassen sich gern überraschen und verzaubern." In dieser Hinsicht seien die heutigen Kinder nicht anders als vor 20 oder 30 Jahren, stellt er fest.
Marita Peifer aus Kanzem ist mit ihren Söhnen Kasimir (2) und Aurelius (4) zum Mitmachtheater gekommen. Beide haben sich offensichtlich prächtig amüsiert. "Mir hat es gut gefallen, sehr kindgerecht", urteilt deren Mutter: "Als die Maus kam, war alles mucksmäuschen still. Man hat gemerkt, dass er die Kinder erreicht hat." DQ

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