Kinder kämpfen für ihren Spielplatz

Bescheid · Nicht nur Wünsche äußern, sondern selbst aktiv werden. In diesem Sinne haben Bescheider Schüler in ihrem Dorf Unterschriften gesammelt. 40 Personen unterstützen ihre Initiative für Verbesserungen am Spielplatz.

Bescheid. Die ersten Reaktionen im Ort waren nicht gerade motivierend. "Die Leute haben gesagt, sie wollen nicht für unnötige Sachen unterschreiben", erinnert sich Jonas (11). Doch weder er noch Justin, Leon und Tim, die mit ihm zusammen die Idee hatten, ließen sich dadurch von ihrer Idee abbringen: "Wir haben denen das erklärt und dann haben sie unterschrieben", erzählen sie. Insgesamt stehen 40 Unterschriften auf ihrer Liste. Für ein Dorf mit rund 400 Bürgern ist das eine beachtliche Resonanz.
Dank ihrer Aktion haben die Kinder gute Chancen, dass ihre schon länger gehegten Wünsche erfüllt werden. Der Gemeinderat hat sich bereits dafür ausgesprochen, den Spielplatz am Bürgerhaus um eine Tischtennisplatte und einen Ballfangzaun zu ergänzen. Die Kosten dafür übernimmt größtenteils die örtliche "Initiative Team Kleidermärkte". In Zusammenarbeit mit dem "Förderverein der Jugend" organisieren einige Erwachsene seit Jahren Kleiderbörsen im Frühjahr und im Herbst. Der Erlös aus dem Verkauf von Kaffee und Kuchen sowie anteilig der Kleiderbörseartikel ist immer für die Kinder des Dorfes bestimmt. So wurden inzwischen 3000 Euro angespart, die nun in Zaun und Tischtennisplatte fließen sollen. Da dafür mit Kosten von insgesamt 4000 Euro gerechnet wird, will die Gemeinde den noch fehlenden Betrag beisteuern. Ortsbürgermeister Raimund Olinger geht davon aus, dass die Arbeiten im Frühjahr beginnen können.
Der Abenteuerspielplatz am Bürgerhaus wurde erst 2006 komplett neu angelegt (der TV berichtete). Und zwar mit Geld aus dem Verkauf einer früheren Spielplatzfläche sowie Spenden und mit viel Muskelkraft zupackender Bürger. Mehr als 15 000 Euro investierte die Gemeinde damals in die Anlage mit einer Rutsche mit Kletterwand, einem Klettergerüst, Karussell, Vogelnestschaukel und Feder-Mäuschen.
Der neue Platz mit dem tollen Talblick kommt bei Kindern und Eltern sehr gut an. Doch er hat einen kleinen Schönheitsfehler. Denn es braucht schon längere Zeit, bis Bälle, die sich über die Hecke davon machen, wieder eingesammelt sind. Ein höherer Ballfangzaun wäre daher alles andere als ein Luxus. Und für die Tischtennisplatte wird sich laut Winfried Welter vom Hermeskeiler Bauamt auch ein Plätzchen finden. "Wenn es einen Sponsor gibt, finden wir dafür auch einen Platz", lobt er das gemeinschaftliche Engagement von Eltern und Kindern.

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