Kirchenjurist und Seelsorger

KONZ-KRETTNACH. Vor 25 Jahren wurde Richard Backes zum Diakon geweiht. Seit dieser Zeit wirkt der Kirchenjurist in der Seelsorgeeinheit Oberemmel. Am Sonntag, 3. Dezember, feiert er um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Briktius in Konz-Oberemmel sein Weihejubiläum.

Der Lebensweg des heute 63-jährigen Richard Backes in die Seelsorge zeichnete sich zunächst nicht ab. In seiner Jugend war er zwar bei den Pfadfindern und bei den Messdienern seiner Heimatpfarrei tätig. Nach der Schule machte er aber zunächst eine Lehre als Betriebselektriker. "Der Pfarrer meiner Heimatgemeinde hat mich allerdings sehr geprägt", sagt Backes heute. Vom Elektriker zum Kirchenrechtler

Also holte er sein Abitur am Abendgymnasium nach und studierte anschließend Theologie. Während des Studiums spezialisierte er sich auf das Kirchenrecht und trat vor 29 Jahren seine Stelle beim Bischöflichen Offizialat in Trier an. Dieses Kirchengericht des Bistums bearbeitet Ehe-Nichtigkeits- und -Auflösungsverfahren. Nachdem Richard Backes dort zunächst Vernehmungsrichter war, vertritt er seit 22 Jahren als so genannter Ehebandverteidiger die Interessen der Kirche bei solchen Verfahren. Als der junge Kirchenrechtler mit seiner Familie nach Trier zog, stand auch die Wohnungssuche an. Eher zufällig kam er nach Krettnach. Dort war das Pfarrhaus unbewohnt. Und so zog der Bistumsmitarbeiter zunächst in die Pfarrerswohnung. Richard Backes wollte nicht nur in der Bistumsverwaltung arbeiten. "Ich wollte immer auch seelsorgerlich tätig werden", sagt er, "da das Alleineleben für mich aber nichts ist, entschloss ich mich, Diakon zu werden." Drei Jahre lang besuchte er Wochenend-Seminare, in denen Verkündigung, Liturgie und karitative Fragen behandelt wurden. Schließlich wurde Richard Backes zusammen mit drei weiteren Männern am ersten Adventssonntag 1981 von Bischof Hermann Josef Spital zum Diakon geweiht. Zunächst betreute der neue Kleriker die Gläubigen in seiner Pfarrei St. Ursula Konz-Krettnach. Taufen, Predigten und Bußandachten standen auf dem Kalender des neuen Diakons. Dreimal jährlich organisierte er den Altennachmittag. Als die Pfarrgemeinden St. Briktius Oberemmel und St. Antonius Pellingen zur Seelsorgeeinheit zusammengelegt wurden, gab es für Richard Backes neue Aufgaben. Seit dieser Zeit widmet er sich verstärkt der Krankenseelsorge. "Der Freitag ist ein fester Diakon-Termin in meinem Kalender", berichtet der 63-Jährige, "da spende ich abwechselnd in den drei Gemeinden die Krankenkommunion." Gespräche mit Kranken weiten den Blick

Die Gespräche mit kranken Menschen sind für den Diakon wertvolle Erfahrungen, "die den Blick weiten". Ab und zu sei es einfach nur wichtig, für andere da zu sein. Kraft seines Amtes ist Richard Backes auch Mitglied in den drei Pfarrgemeinderäten. Und als einziger Diakon in der Seelsorgeeinheit vertritt er auch schon mal Pastor Peter Klauer. "Da kommt schon einiges an Terminen zusammen", sagt der Familienvater. Bereut hat er seinen Entschluss, Diakon zu werden, bis heute nicht.

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