Punktlandung mit 1400 Tonnen

Wellen/Grevenmacher · Die Mosel ist am Donnerstag zum Mekka für Baustellen-Touristen geworden. Auf zwei Schwimmkörpern wurde das 113 Meter lange und 1400 Tonnen schwere Teil für die Grenzbrücke zwischen Wellen und Grevenmacher angeliefert. Hunderte Fotografen haben das Ereignis dokumentiert.

Wellen/Grevenmacher. 6.30 Uhr: Ein Schubschiff lichtet die Anker im Hafen Mertert. Es schiebt zwei riesige Schwimmkörper vor sich her, auf denen ein riesiges Brückenteil liegt.

6.40 Uhr: Der Schwertransport ist mitten auf der Mosel. Arbeiter loten wieder und wieder die Wassertiefe aus. Nur so können sie garantieren, dass die Brücke nicht an der Uferböschung hängen bleibt. Trotzdem ist die Kolonne, die von zwei Polizeibooten begleitet wird, schon bald an Temmels vorbei.

7 Uhr: Auf dem Mosel-Radweg tummeln sich die Baustellen-Touristen. Etliche (Hobby-)Fotografen begleiten die Brücke auf ihrem Weg. Am Brückenkopf in Wellen treffen sich viele von ihnen um 7. 30 Uhr.

7.45 Uhr: Nach etwas mehr als einer Stunde trifft der Stahl-Gigant am Brückenstandort ein. Das Schiff legt auf der luxemburgischen Seite an. Dutzende Arbeiter steigen in Grevenmacher in ein Motorboot ein und beziehen ihre Position auf den Pontons.

8 Uhr: Die Arbeiter vertäuen die Baustelleninsel mit vier Stahlseilen, die an Baggern befestigt sind. So stabilisieren sie das Ganze.

8.30 bis 10.15 Uhr: Mit dem Schubschiff und mehreren Booten sowie mit Hilfe der Stahlseile wird die Brücke gedreht und in die richtige Position gezogen.

10.15 bis 13 Uhr: Sobald die Brücke richtig zwischen den Ufern steht, beginnen die Arbeiter, das Schiff auszutarieren. Sie lassen Wasser ab, entfernen große Stahlkästen aus dem Hydraulikkran und bringen das Floß in die Waage. Parallel bereiten ihre Kollegen auf den Brückenpfeilern die Gleitlager für die neue Brücke vor. Darauf soll der 1400 Tonnen schwere Koloss später liegen.

Was folgt ist zermürbende Zentimeterarbeit. Denn der Gigant muss punktgenau landen. Millimeter für Millimeter wird die Hydraulik gesenkt. Um 11.45 Uhr sieht es so aus, als liege das Teil auf der deutschen Seite auf. Doch es muss noch ein paar Zentimeter bewegt werden. Es wird wieder um etwa 60 Zentimeter angehoben. Eine Stunde später ist es geschafft. Einer der Arbeiter durchtrennt die Halterungen, mit denen die Brücke an dem Hydraulikkran befestigt ist. Die Bauarbeiter haben ihr Werk vollbracht, die meisten Fotografen ziehen ab.

Um 16.30 Uhr fährt auch das Schubschiff mit den Pontons ab.
Schon am Freitag, 16. August, geht es weiter. Dann werden an beiden Seiten die jeweiligen Uferverbindungen positioniert.
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volksfreund.de/fotos

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