Schmerzen verhindern und lindern

HERMESKEIL. (ax) Was tun, wenn die Gelenke verschlissen sind und jede Bewegung Schmerzen bedeutet? Im Mittelpunkt einer hochkarätig besetzten Informationsveranstaltung in der Hochwaldhalle steht am Mittwoch, 13. September, die Volkskrankheit "Arthrose", auf deren Behandlung sich das Hermeskeiler St.-Josef-Krankenhaus spezialisiert hat.

Seit etwas mehr als einem Jahr veranstaltet das St. Josef-Krankenhaus regelmäßig die "Hochwälder Gesundheitsgespräche", in der sich Patienten und die interessierte Bevölkerung über wechselnde medizinische Schwerpunktthemen informieren können. Am Mittwoch, 13. September, wird die Klinik erstmals eines dieser "Gesundheitsgespräche" in die große Hochwaldhalle verlegen. Das hängt aber nicht allein an der Referenten-Runde, sondern hat einen weiteren Grund: "Die Arthrose, also der Gelenkverschleiß, ist längst zur Volkskrankheit geworden. Nicht von ungefähr hat die Weltgesundheitsorganisation dieses Jahrzehnt zur Dekade der Osteoarthrose ausgerufen", sagt Dr. Heinz-Gerhard Braick, Chefarzt der Unfallchirurgie in der Hermeskeiler Klinik, der den Abend moderieren wird. Eine wichtige Ursache für die Erkrankung ist die weltweit steigende Lebenserwartung, die mit einem Problem kollidiert: "Unser Knochen- und Gelenksystem scheint dafür nicht determiniert zu sein", betont Braick. Will heißen: Die Gelenke nutzen mehr und mehr ab, dieser Verschleiß kann den Betroffenen höllische Schmerzen bereiten. Für ältere Menschen bedeutet die eingeschränkte Mobilität, dass sie möglicherweise früher oder später zum stationären Pflegefall werden. Natürlich, so Braick, lassen sich die Symptome der Krankheit durch Medikamente und Spritzen behandeln. Aber für viele Menschen bleibt nur noch eine Möglichkeit: die Implantation eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks. "Diese Leistung ist eine unserer Kernkompetenzen, die wir am Standort Hermeskeil weiter ausbauen wollen", sagt der leitende Chefarzt. "Als wir vor zehn Jahren angefangen haben, lagen wir bei 50 Operationen pro Jahr. Mittlerweile sind es schon über 300, und die Tendenz ist steigend", sagt der Spezialist. Mit dem medizinischen Fortschritt und den modernen Verfahren, die in Hermeskeil angewendet werden, sei der Eingriff wesentlich "risikoloser" geworden. In Zeiten, in denen im Gesundheitswesen die Kosten eine zentrale Rolle spielen, ist eine solche Operation aber auch wirtschaftlich zu betrachten. "Der höchste stationäre Pflegesatz liegt bei monatlich 3000 Euro, eine Hüftgelenks-OP kostet hingegen alles in allem 15 000 Euro. Wenn wir einem älteren Menschen die häusliche Selbstversorgung erhalten können, dann ist das sicher auch finanziell ein Vorteil. Das setzt allerdings voraus, dass keine Kompikationen auftreten." Viel entscheidender ist für den Mediziner aber die Aussage, "dass wir durch diese Operation gewährleisten können, dass die Menschen schmerzfrei sind und ihren vorherigen Aktionsradius beibehalten können". Morgens Operation, abends auf den Beinen

Läuft nämlich alles glatt, dann steht ein Patient schon am Abend seiner OP wieder auf, um sich mit seinem neuen, künstlichen Gelenk vertraut zu machen. Er verlässt nach zwölf Tagen die Klinik und geht in die stationäre Reha, bevor nach "drei Monaten das Endergebnis vorliegt und beispielsweise ein Patient wieder in seinen erlernten Beruf zurückkehren kann", informiert Braick über das im Hermeskeiler Krankenhaus praktizierte Behandlungskonzept. Unter der Überschrift "Arthrose heute - Medizinische, soziale und wirtschaftliche Bedeutung" diskutieren am Mittwoch, 13. September, ab 19 Uhr Vertreter des Krankenhausträgers, der Krankenkassen, der niedergelassenen Ärzte und der Nachbehandler in den Reha-Kliniken.

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