Schutz vor Sturzbächen

Der Ortsgemeinderat Mandern will den Ort durch ein Muldensystem vor Sturzbächen schützen. Von Hochwasserschäden betroffene Bürger forderten in der jüngsten Ratssitzung ein schnelles Handeln. An den Landkreis geht die Forderung eines zügigen Ausbaus der beiden Kreisstraßen mit einem doppelten Kanalsystem.

Mandern. (doth) Die Unwetter der letzten Zeit lassen Mandern nicht zur Ruhe kommen. Seit dem Sommer 2006, als eine dicke, schwarze Wolke Mandern heimsuchte, wird über ein Muldensystem nachgedacht, das Fluten von den Hängen ringsum bremsen soll.

Aushub soll bald beginnen



Jetzt hat Planer Michael Natter dem Ortsgemeinderat ein Konzept vorgestellt, das funktionieren könnte. "Die betroffenen Hausbesitzer müssen da an einem Strang ziehen, denn es wird nicht ohne Beeinträchtigung jedes einzelnen Grundstücks gehen", machte Ortsbürgermeister Martin Alten in der Ratssitzung unmissverständlich klar.

Planer Natter zeigte in eindrucksvollen Fotos und einem Video, mit welcher Wucht die Fluten auf die Ortslage treffen: "Wenn der Boden gefroren ist, sind die Felder wie gepflastert."

Angedacht ist ein Muldensystem, das zunächst Wasser sammelt und kontrolliert an vier Stellen ins Kanalnetz weiterleitet. An dieser Stelle ist der Kreis am Zug, der möglichst großzügige, getrennte Kanäle für Schmutz- und Regenwasser in die Zerfer- und Bilsteinstraße verlegen sollte, die zum Ausbau anstehen.

Die Ortsgemeinde drängt darauf, dass die Bagger bald anrücken. Aber was passiert bis dahin? Der Vorschlag des Planers ist, sobald wie möglich mit dem Aushub von Mulden zu beginnen und bis die Kanäle fertig sind, den Starkregen in den Burgelsbach zu leiten.

Am Ortrand können die Wassermassen zwar "in die Breite" gehen, ohne Schaden anzurichten, aber das kleine Gewässer hatte jüngst schon seine liebe Not mit den Fluten, was leicht an den stellenweise ausgefransten Ufern zu erkennen ist.

"Die Ufer müssten entsprechend abgeflacht werden", schlägt Planer Natter als Abhilfe vor. Jetzt soll mit jedem betroffenen Anlieger über den Muldenbau gesprochen werden. "Wer diese Arbeiten ablehnt, braucht sich später über einen voll gelaufenen Keller nicht zu beschweren", so der Standpunkt des Ortsbürgermeisters.

Die Ausbringung von Gülle hatte die Situation des letzten Stark regens noch verschärft. Landwirt Ralf Backes, selbst Ratsmitglied, wies die Vorwürfe zurück: "Pflanzen können auch bei gefrorenem Boden Nährstoffe aufnehmen." Deshalb habe er gedüngt.

Und was ist mit den Kosten? "Die Mulden muss wohl die Ortsgemeinde übernehmen. Das Kanalsystem ist Sache des Kreises. Wie hoch der Gesamtbetrag wird, vermag heute noch niemand zu sagen. Hoffnung macht das Konjunkturpaket II, aus dem Zuschüsse fließen könnten. "Wir müssen schnell einen Förderantrag stellen", drängt Martin Alten.

Das Konzept wird jetzt dem Landkreis vorgestellt, damit der Straßenausbau schnell in die Gänge kommt und es nicht bei einer Notlösung mit dem Burgelsbach bleibt.

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