Seine Mission: Das Kloster retten! - Hermeskeiler Förderverein startet durch

Hermeskeil · Menschen aus dem gesamten Hochwald haben den Förderverein Klösterchen Hermeskeil gegründet. Im Ende des Jahres schließenden Kloster soll er die laufenden Kosten tragen und Ehrenamtliche für ein neuartiges Konzept mit Ordensleuten gewinnen.

Seine Mission: Das Kloster retten! - Hermeskeiler Förderverein startet durch
Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil. Noch ist die Zukunft des Hermeskeiler Franziskanerklosters offen. Doch mit Gründung des "Fördervereins Klösterchen Hermeskeil" ist ein wichtiger Schritt getan. Ohne ihn hätte das in Deutschland einmalige Konzept eines "geistlichen Zentrums franziskanischen Geistes" keine Chance. Denn der Verein will nicht nur Heizungs-, Strom- und Wasserkosten bezahlen und sich um Renovierungen und Grundstückpflege kümmern. Er möchte auch das Bewusstsein "für den Geist und die Bedeutung" des geistlichen Zentrums und "franziskanische Spiritualität" fördern. Möglich sein wird das aber nur, wenn sich Ordensleute mit gleichen Zielen finden.
Alle 84 franziskanischen Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum wurden dafür angeschrieben, berichtete Dechant Clemens Grünebach. Der Seelsorger der Pfarrei St. Franziskus, einem möglichen künftigen Träger, hofft auf einen "Pool von drei bis zehn Personen". Wichtig für das Projekt (siehe Extra) seien aber vor allem "Widerhall oder Verwurzelung in der Gesellschaft".Bistum finanziert Stelle


Kerstin Schmitz-Stuhlträger, von der Versammlung gewählte Vorsitzende des Vereins, ist zuversichtlich. Vor der Versammlung mit 48 Teilnehmern hätten mehr als 100 Personen, schriftlich Interesse bekundet. Das Klösterchen sei vielen Heimat, weiß die Gymnasiallehrerin und promovierte Theologin. Die Förderung geistlicher Zentren stehe auch bei den Ergebnissen der Synode des Bistums Trier oben an.
Laut Grünebach unterstützt das Bistum, indem es eine Stelle bezahlt. Die Franziskaner bezahlten bis Mai die laufenden Kosten von jährlich wohl "einigen Zehntausend Euro" und stellten das Kloster pachtfrei zur Verfügung. Vor dem Hintergrund, dass sich der Orden in Deutschland notgedrungen von Häusern und Aufgaben trennt, ist das bemerkenswert. Laut Provinzialminister Cornelius Bohl unterhält die kleiner und älter werdende Gemeinschaft mit etwa 290 Brüdern 37 Häuser.
Wichtig für die Zukunftsperspektive des Klösterchens sind aber auch möglichst viele Fördervereinsmitglieder. Die Gründungsversammlung beschloss daher mit Dreiviertelmehrheit einen Mindest-Beitrag von jährlich zwölf Euro. Wer mehr zahlen will, kann das entsprechend vereinbaren, oder auch spenden.Extra

Vorsitzende: Erste: Kerstin Schmitz-Stuhlträger, Hermeskeil, zweiter: Hermann Burch, Reinsfeld. Erste und zweite Kassiererin: Elke Schirra-Müller und Bettina Michels, beide Reinsfeld. Schriftführerin: Sandra Serwene-Hackmann, Schweich, früher Neuhütten. Beisitzer: Werner Angsten, Kell, Hans-Peter Kolz, Reinsfeld, Konrad Degenhardt, Hermeskeil, Theresia Burch, Reinsfeld. Kassenprüfer: Marlene Arnoldi, Grimburg, Harry Arnoldi, Wadern. Die Versammlung leitete Rainer Jansen. ursExtra

Entstehen soll ein geistliches Zentrum für Hermeskeil und weit darüber hinaus (der TV berichtete). Das Kloster ist seit jeher ein Ort für Hochwälder wie Saarländer und viele andere. Angedacht ist ein offenes Haus mit geistlicher Begleitung, Gottesdiensten, Kursen und Mitlebeangeboten. Das Konzept erarbeiteten eine Gruppe um Pfarrer Grünebach und Schmitz-Stuhlträger von der Klostergemeinde sowie Ordensvertreter der Interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft. Dort gab es schon länger erste Ideen, wofür aber Ort und Akteure fehlten. Den Anstoß für Hermeskeil gab Schwester Edith-Maria Magar, Generaloberin des Ordens der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Die Ära des heutigen Hermeskeiler Klösterchens endet mit Gottesdienst am Sonntag, 23. Oktober. urs

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