SICHERHEIT

Zur Berichterstattung über den Stolleneinsturz in Wellen:

Davongekommen! So dachte ich beim Lesen des Berichtes, weil mir die Örtlichkeit gut bekannt ist. 50 Meter neben der jetzigen Öffnung hätte es mich verschlingen können, weil ich auf diesem Wirtschaftsweg regelmäßig laufe. Das ganze Geschehen erscheint mir mehr als suspekt. Erst ein kleines Loch; jetzt die Ausweitung des Loches auf Kratergröße, morgen oder übermorgen noch mehr an anderen Stellen des Bergbaugebietes? Jeder in der Region weiß, dass im gesamten Gebiet die Erde durch den Kalksteinbergbau ausgehöhlt ist. Nie bestand hier die Gefahr eines solchen Geschehens. Wieso bricht ausgerechnet jetzt und in diesem Ausmaß hier die Erde ein? Ich frage mich, wieso das Landesamt für Geologie und Bergbau mit der Einzäunung unmittelbar um das Erdloch die Gefahr abgewendet sieht. Ist die Behörde überzeugt, dass nur an dieser Stelle ein Erdeinbruch vorkommen kann? Wenn ja, dann müsste sie auch die Gründe für den punktuellen Einsturz kennen. Oder passt das Gefahrenszenario in den von der Bergbaufirma gestellten Antrag auf Verfüllung der Bergwerksstollen mit Industrieabfällen? Während sich die Bürger in Wellen, Temmels und Nittel heftig gegen die Industriemüllverklappung zur Wehr setzen, könnte man annehmen, dass andererseits Fakten geschaffen werden sollen, die den Bergversatz, wie die Mülldeponierung verharmlosend bezeichnet wird, als erforderlich erscheinen lässt. Dazu passt das vermutlich bestellte Gutachten, das angeblich besagt, bergfremdes Material (Abfall) müsse eingelagert werden. Ein bestelltes Gutachten ist jedoch niemals objektiv. Die Tatsache, dass aus dem Wellener Stollen ein dauernder Wasserfluss zur Mosel hin und in tiefere Grundwasserschichten vorhanden ist, verbietet die Verunreinigung des Berges. Egon Sommer, Tawern

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