Kultur Synagoge noch eine Weile für Konzerte tabu

Wawern · (mai) Die Synagoge in Wawern kann vorerst nicht für größere Veranstaltungen genutzt werden. Das erklärte Michael Naunheim, Pressesprecher der Verbandsgemeindeverwaltung in Konz, auf TV-Anfrage.

Dies führt dazu, dass das für den 13. April geplante Konzert mit Ewald Schu, der Lieder aus den 20er Jahren singt, ausfällt. Der Grund: Das historische Gebäude ist derzeit nur für kleinere Veranstaltungen wie Ausstellungen zugelassen. Für größere Veranstaltungen wie Konzerte muss das Gebäude als Versammlungsstätte zugelassen werden. Dafür muss es die Anforderungen der Versammlungsstättenverordnung von 2018 erfüllen.

Das entsprechende Verfahren, das der Ortsgemeinderat Wawern angestoßen hat, läuft laut Naunheim derzeit. Das Gremium hat die Verbandsgemeindeverwaltung beauftragt, einen entsprechenden Bauantrag zu erstellen. Laut Naunheim hat es dafür am Dienstag, 2. April, einen Vor-Ort-Termin von Ortsbürgermeister und Verwaltungsangestellten gegeben. Nun sei klar, dass beispielsweise die Sitzplätze unverrückbar miteinander verbunden sein müssten, eine Notausgangsbeleuchtung nötig sei und die Feuerlöscher in Zahl und Art angepasst werden müssten. Als nächster Schritt werden laut Naunheim die Kosten und eine mögliche Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen untersucht. Das werde nicht sehr lange dauern. Vermutlich müsse sich dann der Ortsgemeinderat wieder mit dem Thema befassen. Wie lange dies alles dauere, sei unklar, sagte Michael Naunheim.

Die Schließung der Synagoge für Konzerte trifft die Veranstalter Hans Greis vom Förderverein ehemalige Synagoge Wawern und Christof Kramp. Greis sagte: „Ich muss jetzt zwei bis drei Veranstaltungen stornieren. Das wird teuer.“ Woanders hinzugehen, sei für ihn keine Option. Die Leute wollten in die Synagoge. Greis: „Das ist der schönste Veranstaltungsort weit und breit.“ Der Wawerner hofft, dass die Synagoge im Herbst wieder genutzt werden kann. Kramp hat bereits drei Konzerte ins Wiltinger Bürgerhaus verlegt. Doch weist auch er darauf hin, dass dies Kosten und jede Menge Aufwand verursache.

Dass die ehemalige Synagoge den aktuellen Anforderungen für größere Veranstaltungen nicht entspricht, war laut Ortsbürgermeister Karl-Peter Binz aufgefallen, als die Gemeinde eine Nutzungsanfrage für Musik und Tanz habe beantworten wollen.

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