Verschmutztes Wasser führt zu Fischsterben im Osterbach bei Reinsfeld

Reinsfeld · Im Osterbach bei Reinsfeld sind in den vergangenen Monaten mehrfach viele Fische gestorben, weil das Wasser verschmutzt war. Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg nennt „wasserrechtliche Missstände“ auf dem Birkenhof als Ursache.

Auf dem landwirtschaftlichen Gelände befindet sich eine Biogasanlage. Daneben stehen sogenannte Feldmieten - mit grünen Planen abgedeckte Lagerhalden für Mais- und Grassilage. Nach Angaben des Kreises drückt sich insbesondere bei starkem Regen Wasser durch diese Silage. "Es werden dann Säfte ausgewaschen, die das Wasser biologisch belasten. Der Sauerstoff wird aufgezehrt, was bei entsprechender Konzentration zu Fischsterben führen kann", heißt es bei der Behörde.

Unter anderem sind Fische im Weiher des Angelsportclubs Reinsfeld und in den Teichen eines Züchters an der Felsenmühle verendet. Ein erstes Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung wurde nach Auskunft des Trierer Oberstaatsanwalts Jürgen Brauer im Juli 2011 wegen "geringen Verschuldens" eingestellt. Damals habe Landwirt, der die Biogasanlage betreibt, aber zugesagt, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, um einen Wiederholungsfall auszuschließen. Inzwischen ist es aber zumindest zwei Mal erneut zu Verschmutzungen des Baches gekommen, die bei der Polizei in Hermeskeil aktenkundig sind. Das haben die Ermittler auf Anfrage von volksfreund.de bestätigt.

Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass sie dem Landwirt zur Auflage gemacht hat, dass er die Feldmieten entfernen soll und außerdem das Auffangbecken, in dem das verunreinigte Oberflächenwasser gesammelt werden kann, vergrößern soll. Diese Auflagen hat der Mann bisher aber nur teilweise erfüllt.

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt der Landwirt: "Wir arbeiten daran, die Feldmieten abzutragen. Wir können das Zeug aber nicht einfach in Luft auflösen. Bis zum Sommer sind sie aber weg." Teilweise soll die auf Vorrat angelegte Silage auch verkauft werden. In Bezug auf die von ihm noch nicht umgesetzte Vergrößerung des Auffangbeckens führt der Landwirt als Begründung an, dass er zurzeit keinen Bauunternehmer finde, der ihm das Becken weiter ausbaggern könne. Wie beim Angelsportclub wolle er sich auch mit einem anderen Geschädigten - der eine Schadensersatzforderung in Höhe von rund 1750 Euro gestellt hat - gütlich einigen. Doch der bleibt skeptisch. "Dass er die Auflagen erfüllen will, habe ich schon öfters von ihm gehört. Ich glaube aber nicht so recht daran. Außerdem ist gerade im Moment der Bachlauf wieder voll mit Pilzen befallen. Es muss sich also schnell etwas tun", sagt der Betroffene.

Auch Manfred Weishaar, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu) Trier drängt auf eine Lösung des Problems: "Es geht nicht allein darum, dass dort drei Fische kieloben geschwommen haben. Das betroffenen Bachtal ist ein Naturschutzgebiet. Es ist also Gefahr in Verzug."

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