VERSORGUNG

Zum Bericht "Eine Million Liter Wasser für Luxemburg" über die Wasserlieferung von Konz nach Luxemburg (TV vom 6. Januar):

Keine Woche ohne eine frohe Botschaft der Verbandsgemeindewerke Konz: "Wasserpreise stabil", "Abwassergebühren sinken", "Schluss mit verkalkten Leitungen", "Wasser für Luxemburg". Preise hin, Gebühren her, in Konz sind sie doppelt so hoch wie anderswo. Dies liegt unter anderem am heillos überdimensionierten Wasser/Abwassersystem. Zur Vertuschung des übergroßen Klärwerks Saarmündung sollte einst Abwasser aus Luxemburg fließen. Wo ist es geblieben? Statt das Klärwerk zurückzubauen, wurde es um 50 Prozent vergrößert, zur Entwässerung der gesamten VG. Dies steht im krassen Widerspruch zur Empfehlung dezentraler Kleinanlagen. So müssen wir nun alle via Wasser-/Abwasserpreis die Infrastruktur für den illusorischen Golfpark Tawern mitfinanzieren. Jetzt soll Frischwasser von Konz ins Ländchen fließen. Auch hier wird nur die Sinnlosigkeit von Anlagen vertuscht: teuer gewonnenes und entkalktes Tiefenwasser zur Toilettenspülung. Indes wird sauberes Regenwasser via Schmutzwasserleitung erst künstlich verdreckt, dann aufwendig an der Saarmündung gereinigt. Der zusammengefasste Wasser-/Abwasserpreis (etwa 4,50 Euro pro Kubikmeter) wird künstlich, durch hohe flächenbezogene Grundgebühren, niedrig gehalten. Die Gesamtkosten weitgehend auf den Kubikmeter umlegend, läge der Preis eher bei zehn Euro. Dann würden sich (wie bei Strom, Gas) das Sparen und, wie von der EU gefordert, die Regenwassernutzung lohnen. Dann wäre der Brunnen im Albachtal samt Hochbehälter und Entkalkungsanlage (und Wasserlieferungen nach Luxemburg) überflüssig. Die Förderung durch die EU ist kein Trost, sondern der aus unseren Steuern bezahlte Strick, mit dem uns die VG-Werke finanziell aufknüpfen. Und dass wir, als Zwangskunde der VG-Werke, nicht erfahren dürfen, was Konz und Luxemburg ausbaldowern, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Wolfgang Hertel, Konz-Roscheid

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