Von wegen Sommerferien...

FREUDENBURG. Großbaustelle Schulkomplex: In der ehemaligen Grund- und Hauptschule Freudenburg arbeiten acht Handwerksbetriebe derzeit unter Hochdruck. Nach den Sommerferien sollen die Kindergartenkinder in den Grundschultrakt und die Grundschüler in den ehemaligen Hauptschulbereich umziehen.

 Machen sich ein Bild vom Baufortschritt in Freudenburg (von links): Jürgen Kremer, Wilhelm Hölzemer, Leo Lauer, Bernd Gödert. Foto: Susanne Windfuhr

Machen sich ein Bild vom Baufortschritt in Freudenburg (von links): Jürgen Kremer, Wilhelm Hölzemer, Leo Lauer, Bernd Gödert. Foto: Susanne Windfuhr

Lautes Hämmern und Bohr-Geräusche schallen über den Hof der derzeit verwaisten Grundschule in Freudenburg. Eine Baggerschaufel gräbt sich unermüdlich in den Boden auf einem Teilstück des Hofes und bricht große Pflasterstücke heraus. Im Innern des Schulgebäudes geben sich Handwerker - soweit vorhanden - die Klinken in die Hand. Türdurchbrüche und eingezogene Wände zeugen von neuen Zuschnitten. Der gesamte Trakt ist von einer dicken Staubschicht überzogen. Unter großen Plastikplanen hält das Mobiliar "Sommerschlaf". Seit Beginn der Sommerferien sind Handwerker aus acht Betrieben damit beschäftigt, den Gebäudekomplex entsprechend der neuen Nutzung umzugestalten. Die Kindergartenkinder, die bislang im Marienheim untergebracht waren, spielen nach den Sommerferien in der bisherigen Grundschule in Freudenburg. Die Grundschüler hingegen beziehen den Hauptschultrakt, der seit der Schließung der Hauptschule vor zwei Jahren leer steht. Größte Brocken bei der gesamten Umbauaktion sind nach Auskunft von Wilhelm Hölzemer, Bautechniker bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung Saarburg, die Umsetzungen zu den aktualisierten Brandschutzvorschriften. "Rund 100 000 Euro verschlingen allein die Bauaktionen im Zusammenhang mit dem Brandschutz", sagt Hölzemer. So sind die Holzdecken in den Gängen gegen feuerfeste Regipsplatten ausgetauscht worden. Zwischentüren, die bei Feuer automatisch schließen und so das Ausbreiten der Flammen verhindern sollen, sind an verschiedenen Stellen im Gebäude eingezogen worden. Zusätzliche Fluchtwege zwischen den einzelnen Räumen sind eingerichtet worden. Aufwändig sei darüber hinaus der Umbau der Toilettenräume für die Kindergartenkinder. Sieben Toiletten, fünf Waschbecken, ein Wickelraum, eine Dusche, ein Nassbereich zum Spielen und eine Personaltoilette sind derzeit im Frontbereich des Gebäudes im Entstehen. Gleich neben den Sanitärbereich wird der Eingang verlegt und durch einen verglasten Vorbau erweitert. So ist gewährleistet, dass Kinder und Erzieherinnen die Toiletten aufsuchen können, ohne das Gebäude zu verlassen. Neue Wände, neue Bodendecke

Durch Abtrennung der Treppenhäuser entsteht ein geschlossener Flur, der zur Spielzone genutzt werden kann. Um Räume zu vergrößern, haben die Handwerker in einigen Klassenzimmern Durchbrüche gemacht, bei anderen Räumen wiederum Abtrennungen vorgenommen - etwa für einen Speiseraum mit Küche und Durchreiche, eine Teeküche und einen Ruheraum. Die bisherige Aula wird zum Mehrzweckraum umfunktioniert, den sowohl Kindergartenkinder als auch Grundschüler nutzen dürfen. Der ehemalige Physikraum der Hauptschule wird von Versuchstischen und anderen fachspezifischen Gerätschaften befreit, so dass dort künftig die Grundschüler, die über Mittag betreut werden, ihre Experimente starten können. Das Außengelände wird komplett eingezäunt, der Boden mit einer neuen, glatten Decke versehen. Eltern haben sich nach Auskunft von Leo Lauer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG), bereit erklärt, die Spielgeräte im Marienheim abzubauen und Anfang September auf dem Vorplatz der neuen Einrichtung wieder aufzubauen. "Mit den gesamten Umbauten liegen wir sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen", erklärt Jürgen Kremer vom Bauamt der VG-Verwaltung. Dabei sei der Umbau für die Grundschüler vorrangig. "Sollten wir mit dem Bereich für die Kindergartenkinder nicht bis zum Ende der Ferien fertig werden, ist das kein Drama", sagt Ortsbürgermeister Bernd Gödert. "Der Kindergarten im Marienheim ist noch in Betrieb, das heißt, da stehen wir nicht unter Druck." "355 000 Euro in sechs Wochen zu verbauen, ist schon eine Leistung", sagt Leo Lauer schmunzelnd. Davon entfallen 225 000 Euro auf den Kindergarten, 130 000 Euro auf die Grundschule. Als Eigenanteil für den Umbau der Grundschule in den Hauptschul-Trakt bleiben an der Verbandsgemeinde 58 600 Euro hängen. Für den Umbau des Kindergartens in den Grundschul-Trakt übernimmt die Ortsgemeinde Freudenburg 65 000 Euro. Mit 25 000 Euro beteiligt sich die Gemeinde Kirf, die Kinder in den Freudenburger Kindergarten schickt. Der Rest der Kosten ist über Zuweisungen von Kreis und Land gedeckt.

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